Kapittel 22

[336] Von de verschiedenen Orten von Podagra un von den Unnerscheid von Venus, Phoenix un Ponix. 'ne Partie Boston, un dat Kurz en Waldknaw' is. Wo Fritzen sin Vullblaudfahlen utsach, un worüm den vörigen Entspekter sin Stachelschimmel in den Dörpdik lep. Worüm Rekter Baldrian kolle Fäut kreg, un Krischan dat Vullblaudfahlen nich in den Ridstall liden wull.


Äwer – as ick all seggt heww – Nijohr 1844 was kamen, un de Winter was vergahn, un dat Frühjohr stunn all mit Low un Gras un Blaumen achter de Dör von de Welt un lurte lot dorup, dat de Herr von den Hus' em en Wink gaww, dat dat Upputzen losgahn kunn, un so as de Snei un dat Is von de Ird vergung, däueten ok de Minschenharten up, un de Ogen würden hell as de Sünnenschin, de äwer de Welt lagg. – Ok den ollen Hawermann sine Ogen wiren heller, un sine Bost was wider worden, un mit dat Schaffen un Wirken buten in den Fell'n was dat Frühjohr dor rinne treckt, un so as hei in de düstre Ird de Sommersaat sei'te, hadd uns' Herrgott sin trurig Hart mit frische Hoffnung tausei't. – Sin Herr was mit de junge Fru utreis't tau Verwandten, hei hadd also sin Rik so recht nah sinen Behagen för sick allein, un hei kunn sin Döchting up Stun'ns öfter seihn as den Winter äwer. Den Morgen hadd hei sei spraken, as hei tau Kirchen west was, un nu satt hei den Sünndag-Nahmiddag so recht moy in sine Stuw' un sünn äwer allerlei; keiner stürte em, denn Fritz satt in den Ridstall bi sine Staut, wat för den Ollen recht angenehm was, indem dat hei nu ümmer wüßt, wo hei tau finnen was, wat vördem nich ümmer de Fall was.

Bräsig kamm in de Dör rinne: »Gun Dag, Korl!« – »Wat?« rep Hawermann un sprung up, »ick denk, du hest dat Podagra wedder, un ick stunn all stark in Bedenken, ob ick di hüt nich besäuken wull; äwer de Herr is nich tau Hus, un up Triddelfitzen is in de letzte Tid wedder mal gor kein Verlat.« – »Na, was hat er denn?« – »Ach, nu sall sin oll Staut en Fahlen hewwen.« – »Haha!« rep Bräsig, »und noch dazu en vollblütiges, und das will er ja denn an deinen jungen Herrn[337] verkaufen.« – »Ja, so is't jo woll. Äwer hest du dat Podagra wedder hatt oder nich?« – »Korl, bei die verfluchte Krankheit läßt sich das gar nicht sagen, ob es der richtige Podagra is oder nich. Eigentlich ist es egal, denn die Weihdag' bleiben sich gleich; aber in Hinsichten der Ursach is en großer Unterschied. Süh mal, Korl, kriegst du den Podagra von gut Essen und Trinken, denn is es der richtige; kriegst du ihn aber bloß von die entfamten niederträchtigen, zweinähtigen Wichsstiebel, denn ist es der unrichtige, und den hab' ich gehabt.« – »Je, wat treckst du denn de ollen Dinger ümmer an?« – »Korl, ich hab' sie ja noch aus meinen gräflichen Verhältnissen, ich kann sie ja doch nich wegsmeißen. Aber was ich fragen wollt' – bist du heut' bei Pasters gewesen?« – »Ja.« – »Na, wo ist es da?« – »Ach, dat süht slicht ut, de oll Herr is all gor tau swack; as hei hüt von de Kanzel kamm, lep em de helle Sweit äwer de Backen dal, un't wohrte 'ne ganze Tid, bet hei sick up sinen Sofa verhalen kunn.« – »Hm! hm!« säd Bräsig un schüddelte den Kopp, »das gefällt mich nich; aber, Korl, in die Jahren is er.« – »Ja, dat is hei«, säd Hawermann nahdenklich. – »Was macht denn deine Kleine?« frog Bräsig. – »Ick dank di, Zacharies; Gott sei Dank! de is gaud tau Weg'. Sei was vergangen Woch hir, ick hadd äwer kein Tid, ick müßt rut nah't Arwtenseigen; äwer de gnedige Fru hadd sei seihn un halte sei sick, un bi de is sei jo bet up den Abendwest.« – »Korl!« rep Bräsig, sprung up, gung in de Stuw' herüm un bet in sinen Iwer en Knop von de Pipenspitz af, »das kannst du mich zu glauben, deine gne' Fru, das ist ein kaptales Produkt von der ganzen Menschheit.« – Un Hawermann sprung ok up un gung ok up un dal, un jedesmal, wenn sei sick in de Stuw' begegnen deden, denn rokten sei forscher, un Bräsig frog: »Hab' ich nicht recht, Korl?«, un Hawermann antwurt'te: »Du hest recht, Zacharies!« – Un wer weit, wo lang' sei sick noch up ehre Meinung verbeten hadden, wenn nich en Wagen vörführt wir, von den Kurz un de Rekter runner Stegen.

»Gun Dag! gun Dag!« rep Kurz, as hei in de Stuw' rin kamm,[338] »süh dor! süh dor! Dor's jo de Herr Inspektor ok. – Na, wo geiht't, oll Fründ? – Hawermann, ick kam wegen dat Klewersaat.« – »Guten Tag!« säd de Rekter Baldrian tau Bräsigen un dehnte dat Wurd »Tag« so lang, as süll de Dag ewig duren, »wie geht es Ihnen, mein Verehrtester?« – »Es geht mich ja noch«, säd Bräsig. – »Hawermann«, rep Kurz dormang, »nich wohr! Kaptales Saat.« – »Je, Kurz«, säd Hawermann, »so dull is dat nich mit dat Saat, ich heww't up de gläugnige Füerschüpp probiert, un wenn't sinen rechten Ort hett, denn möten de Kürn so as Flöh von de Schüpp springen, äwer hier blew männig Kurn still beliggen.« – »Sie sehen lange nicht so blühend aus, mein Verehrtester«, säd de Rekter wedder dortwischen tau Bräsigen, »als in jener gesegneten Stunde, in der wir beim Punsch die Verlobung feierten.« – »Dat hett sinen Grund«, säd Hawermann un slog den Arm üm Bräsigen, »min oll gaud Fründ hett wedder mal en beten Podagra hatt.« – »Ja, ja«, lachte de Rekter un wull recht spaßig sin,


»Vinum, der Vater,

Und coena, die Mutter,

Und Venus, die Hebamm,

Die machen podagram.«


»Und das Saat is so schön«, rep Kurz dormang, »daß Sie kein besseres zwischen Grimmen un Greifswald finden.« – »Hoho, Kurz«, säd Hawermann, »prahl sacht! is ok en Wurd.« – »Hören Sie mal!« rep Bräsig dortwischen den Rekter tau, »mit Ihr Französch bleiben Sie mich vom Leibe! Das versteh' ich nich. Was wollen Sie aber mit der Fenus sagen? Was hab' ich und mein entfamter Podagra mit der Fenus zu tun?« – »Mein verehrtester Freund und Gönner«, säd de Rekter mit Salwung, »Venus war im Altertum die Göttin der Liebe.« – »Is mich ganz egal«, rep Bräsig, »sie kann meinswegens noch ganz was anders gewesen sein, auf Stun'ns wird jeder dämliche Schäferhund Fenus genannt.« – »Ne, Hawermann«, kreihte Kurz dor wedder mang, »wenn dat Klewersaat den[339] richtigen Glanz hett un so vigelett-blag utsüht, denn ...« – »Je, Kurz«, säd Hawermann, »so süht Ehr man nich ut.« – »Mein Gönner«, säd de Rekter wedder tau Bräsigen, »Venus war, wie ich gesagt habe, eine Göttin, und wie ein Schäferhund ...« – »Ei was!« säd Bräsig, »das mit der Göttin, das haben sie Ihnen eingebildet, Fenus bedeutet eine Art von Vogel. – Korl, weißt woll noch die Geschichten aus unsre kindlichen Johren von den Vogel Fenus?« – »Ach«, säd de Rekter, as gung em nu en Licht up, »nun weiß ich, was Sie meinen, Sie meinen den Vogel Phönix, der in Arabien sich ein Nest aus köstlichem Gewürze bauet ...« – »Das ist partout eine Unmöglichkeit!« rep Kurz dormang, »wie kann auch der geschickteste Vogel sich aus Nägelken, barschen Peper, Kamum un Muschatennät en Nest bauen!« – »Lieber Schwager, es ist ja nur eine Sage.« – »Denn besagt die Sage was Falsches«, säd Bräsig, »und Sie sprechen das Wort ganz unrichtig aus, das heißt nicht Phönix, das heißt Ponyx, und das sind keine Vögel, das sind kleine Pferde, un stammen sich nich aus Arabien, sondern aus Sweden und Öland, und ich kenne sie sehr gut, denn meine gnedigste Frau Gräfin hatte zwei Ponyxen, wo sie ümmer mit spazieren fuhr.« – De Rekter wull nu wedder berichtigen, äwer Kurz föll em in't Wurd: »Nein, Schwager, laß das! Daß du in solchen gelehrten Sachen Bräsigen überlegen bist, glauben wir wohl.« – »Ne«, säd Bräsig, »laß ihn man kommen!« un stunn vör den Rekter, as kunn sinentwegen de Strid wedder losgahn. – »Ne, ne!« rep Kurz, »wi sünd hir nich rute kamen, uns üm Venussen un Klewersaat tau striden; wi sünd blot rute kamen, 'ne recht gemütliche Partie Boston tau spelen.« – »Dat känen wi jo ok leiwer dauhn«, säd Hawermann un stellte den Disch taurecht. – »Holt, Korl«, säd Bräsig, »das ist mich entgegen, daß du das selbst hier arrangieren willst, das hört sich for den Wirtschafter.« Un dormit bröllte hei äwer den Hof räwer: »Triddelfitz!« Un Fritz kamm anlopen. – »Triddelfitz, wir wollen Bostohn spielen, machen Sie den Tisch in den Gang'n un den Poh für die Beeten un stoppen Sie die Pfeifen un[340] machen Sie 'ne Hand voll Filibussen.« – Un as Fritz dat schön tau Stan'n hadd, set'ten sei sick dal, un nu kunn't losgahn; äwer so fix gung't nich, 't müßt jo doch irst utmakt warden, wo hoch spelt warden süll. Kurz wull den Boston Grandissimo taum Schilling spelen, äwer Kurz was ümmer sihr waghalsig; dat was denn doch en beten tau hoch, un Bräsig erklärte, hei set'te sick nich taum Spill dal, üm anner Lüd' dat Geld ut de Taschen tau trecken. – Tauletzt kamm nu unner Hawermann sine Vermittlung en billiger Spill tau Gang', un't würd treckt. – »Wer hat Karo?« frog de Rekter, »der gibt an.« – »Kurz gibt an«, säd Bräsig. – So, nu kunn't endlich losgahn; äwer't gung noch nich los, de Rekter läd de Hand up de Korten un säd, indem dat hei sick in den Kreis ümkek: »Es ist merkwürdig! Wir sind doch alle ganz vernünftige Menschen, und wir spielen ein Spiel, nämlich das Kartenspiel, welches nach urkundlichen Nachrichten zur Unterhaltung eines wahnsinnigen Königs erfunden ist. König Karl von Frankreich nämlich ...« – »Ne, Kinnings«, säd Kurz un namm den Rekter de Korten ut de Hand, »wenn wi spelen willen, denn willen wi spelen, wenn wi uns wat vertellen willen, denn willen wi uns wat vertellen.« – »Vorwärts!« rep Bräsig, un Kurz gaww, vergaww äwer in de Hast; »also: noch mal!« – Ditmal glückte dat, un nu kunn't Anseggen losgahn. »Ick paß«, säd Hawermann in de Vörhand, nu kamm de Rekter; mit den durte dat äwer wat, ihre hei sin Spill reih't hadd, denn hei hadd den vernünftigen Äwergloben, dat de Korten beter würden, wenn hei sei enzeln upnamm, un wil hei all sine Angelegenheiten mit grote Gewissenhaftigkeit bedrew, stek hei de Korten ümmer streng de Reih nah un dreihte de Säbenen un Fiwen so, dat hei dat middelste Og tau seihn kreg, dat hei sei jo nich mit de Sössen un Vieren verwesseln kunn. – Kurz hadd wildeß sine Korten up den Disch leggt, de Hän'n dräwer folgt un kek em an un süfzte. – »Ich passe«, säd de Rekter. – »Dat wüßt ick sowieso«, säd Kurz, denn hei wüßte, dat sinen Swager sine Korten snurrig utseihn müßten, wenn hei ut de Hand wat anseggen süll, dorhengegen hadd hei 'ne Himmelangst[341] vör sinen Swager, dat hei mitgahn würd, wenn hei sülwst wat anseggt hadd, wil hei denn ümmer nicks hadd oder, wenn hei wat hadd, dat Spill verspelte. – »Paß!« säd Bräsig, de nu an de Reih kamm. – »Boston Grandissimo!« säd Kurz. »Wer geiht mit?« – »Paß!« säd Hawermann. – »Lieber Schwager«, säd de Rekter, »ich – ein Stich – zwei Stich – nun, der dritte, der findet sich – ich gehe mit.« – »Ja«, säd Kurz, »äwer tausam ward nich betahlt, jeder betahlt för sick.« – »Na, Korl«, säd Bräsig, »denn man raus! denn wollen wir ihnen die Fidel mal intzwei slagen.« – »Ja«, säd Kurz, »äwer seggt ward nicks.« – »Bewohre«, säd Hawermann un spelte Harten-Teihn ut: »Herzog Michel fiel ins Land.« – »Coeur, Herr Oberförster«, säd de Rekter un smet Herzen-Buren dorup. – »Herze mich un küsse mich, un krünkle meine Krause nich«, säd Bräsig un stek de Dam up. – »Das Mädchen muß einen Mann haben«, säd Kurz un stek mit den König äwer, läd sinen Stich vör sick hen un spelte en lütten Kreuz: »Kreuz-Kringel un Zwieback.« – »Friß, Peter! 's sind Linsen!« rep Bräsig Hawermannen tau. – »Holt!« rep Kurz, »seggt darf nicks warden.« – »Bewohre«, säd Hawermann un smet en lütten Kreuz bi. – »Trefflich schön singt unser Küster«, säd de Rekter un stek de Nägen vör. – »Ein Kreuz, ein Leid, ein böses Weib hat mich der Herr beschieden«, säd Bräsig un namm den Stich mit de Dam. – »Na«, säd Kurz, »dat weit der Deuwel! Kreuz hett hei ok nich. Wat hei nu woll wedder hett?« – »Paß Achtung, Korl, nu geht die Reis' los«, rep Bräsig. »Herr«, säd hei tau Kurzen, »ich war Ihr Whist. Hier! Pikas war ein Hühnerhund«, un dormit spelte hei Pik-As ut un treckte den König nah: »Vivat der König!« – un dünn de Dam: »Respekt for die Dams!« – »Herre Gott doch!« rep Kurz, läd de Korten up den Disch un kek den Rekter an, »wat hei nu woll hett? Pik hett hei ok nich.« – »Lieber Schwager«, säd de Rekter, »ich komme auch noch.« – »Äwer tau späd«, säd Kurz un namm de Korten wedder up mit en deipen Süfzer, as hadd de Rekter em nichtswürdig behandelt, hei wull't äwer as Christ dragen. – »Korl«, frog Bräsig, »wo viel haben[342] wir all?« – »Vir Stich«, säd Hawermann. – »Ne«, säd Kurz, »dat's kein Spill. Seggt darf nicks warden.« – »Ist das was sagen«, säd Bräsig, »wenn ich bloß frag'? – Nu paß Achtung, Korl, einen mach ich noch, un wenn du noch einen machst, denn is es rum.« – »Ick krig min«, säd Kurz. – »Und ich kriege meine auch«, säd de Rekter. – Nah en poor Rundgäng' deckte Kurz de Hand äwer sine Stichen: »So, ich hab' meine.« – Ruten lagg up den Disch, de Rekter riskierte en Snitt mit de Dam, Bräsig slog äwer mit den König: »Mädchen, wo willst du hin?«, un de oll, arm Rekter satt dor mit en Unnerstich: »Ja, wie das zugehen kann, begreife ich nicht.« – »Ach, du hattest ja keinen Whist«, rep Kurz. – »Korl«, säd Bräsig, »wenn du richtig aufgepaßt hättst, denn hätten sie noch en Unterstich gehabt.« – »Je, du hest man dat Verseihn makt, du speltst mi nich Herzen nah.« – »Korl, hätte ich auch einen? Ich hätte ja keinen, ich hätte ja bloß den König blank.« – »Nein, Schwager«, rep Kurz wedder dormang, »gibst das ganze Spiel aus Händen, hast den Treff-König, und setzt die Neun vor. – Das Spiel war groß gewonnen.« – »Ach, was wollen Sie?« säd Bräsig mit grote Verachtung, »Sie Knabe, Sie Waldknabe! – Ich sitze hier in der Hinterhand mit der ganzen Garangtion in Pik und denn noch mit en paar richtigen Brummshagens; was wollen Sie?« – »Herr, glauben Sie, daß ich mich, wenn ich Boston angesagt habe, vor Ihren lumpigen Brummshagens fürchte?« – »Ne, ne!« rep Hawermann dortüschen un gaww frische Körten rüm, »nu lat't dat man sin, dat oll Nahspelen is unangenehm.«

Un in desen Tempo spelten sei denn nu wider, un't was ümmer, as wenn sei sick bi den Kopp krigen wullen, un hadden doch de besten Gesinnungen gegen enanner. – De Rekter gewünn, un hei hadd ok de meiste Utsicht tau gewinnen, denn wer dat irste Spill verliert, gewinnt jo bekanntlich nahsten ümmer. – Kurz satt in Mallür; äwer dat glickt sick männigmal hellschen ut: »Zehn Grandissimo«, säd hei. Aliens verfirte sick, hei sülwst ok, kek sin Körten noch mal dörch. »Zehn Grandissimo!« säd hei noch mal, läd de Korten[343] up den Disch un gung in de Stuw' up un dal, »so spielt man in Venedig und in andern großen Bädern.«

Grad in sinen grötsten Triumph un in de grötste Verlegenheit von de annern kamm Fritz Triddelfitz in de Dör, ganz verstürt un ganz blaß: »Herr Inspektor, Herr Hawermann, ach, kommen Sie doch mal mit!« – »Mein Gott«, säd Hawermann, »wat is passiert?« un wull upstahn; Kurz höll em äwer taurügg: »Nein«, säd hei, »das Spiel muß erst gespielt werden, 's ist mir schon mal so gegangen, damals, als das große Feuer war und ich grade einen Grand auf den Tisch gedeckt hatte, da liefen sie auch alle weg.« – »Herr Inspektor«, bed Fritz wedder, »Sie müssen kommen.« – »Herre Gott!« rep Hawermann, let sick von Kurzen nich mihr hollen un sprung up, »wat is los? brennt dat?« – »Nein«, stamerte Fritz, »ich ... mir ... mir ist was passiert.« – »Was ist Ihnen denn passiert?« schüll Bräsig äwer den Disch räwer. – »Meine Fuchsstute hat ein Füllen gekrigt«, säd Fritz benau't. – »Na, das is schon oft passiert«, säd Bräsig, »aber was machen Sie denn dabei for en Gesicht as en Leichenbitter; so was ist ja ein erfreulicher Umstand in diesen Umständen.« – »Ja«, säd Fritz, »aber ... aber ... es ist so schnurrig. – Sie müssen mitkommen, Herr Inspektor.« – »Na, is dat Fahlen denn dod?« frog Hawermann. – »Nein«, säd Fritz, »es ist ganz gesund; aber es ist so schnurrig ... Krischan Däsel sagt, es wäre ja wohl ein junges Kamel.« – »Na«, säd Hawermann, »denn will'n wi dat Spill nahsten spelen, will'n man mitgahn.« Un wat Kurz ok säd, sei gungen all mit Fritzen nah den Stall. – »So ein Füllen habe ich noch nie gesehn«, säd Fritz unnerwegs, »solche lange Ohren hat es«, un wis'te von den Ellbagen afwarts.

As sei in den Stall kemen, stunn Krischan Däsel an de Bucht, wo de Fahlenstaut fründlich besorgt an ehr Lütt rümmer nörrickte un dat Lütt de irsten unbehulpenen Versäuke tau de späderen lustigen Fahlensprüng' makte, schüddelte mit den Kopp un säd tau Bräsigen, de sick bi em henstellte: »Je, nu seggen Sei mal, Herr Entspekter, wat all in de Welt jung[344] ward!« – »Ja«, säd Bräsig, kek Hawermannen an un säd mit Nahdruck: »Ich will's dich sagen, Korl, was er for einer is: dieses Vollblutsfüllen ist ein Maulesel.« – »Dat is't«, säd Hawermann. – »Ein Maulesel?« rep Fritz, sprung mit beide Beinen äwer de Bucht räwer un kreg, trotz Nörricken von de Ollsch, dat Fahlen üm den Hals tau faten un kek em nah Gesicht un Ogen un Uhren, un as em de schreckliche Wohrheit dorut entgegenlücht'te, rep hei in helle Wut: »Oh, ick müggt dat Kretur dat Gnick ümdreihn as Gust Prebberown.« – »Schämen Sie sich, Triddelfitz«, säd Hawermann irnsthaft, »sehn Sie doch, wie die Mutter sich freut, und wenn's auch kein Vollblut ist.« – »Ja«, rep Bräsig, »un sie is doch die Negste dazu, als die Frau Pastern sagt. Gust Prebberown können Sie meinswegen das Gnick umdrehn, denn er ist ein dreimal destillierter, kontrakarrierter Halunk.« – »Ne«, säd Fritz un steg langsam wedder ut de Bucht rute, un sine Wut hadd 'ne grote Weihmäudigkeit Platz makt; »wo is't mäglich«, rep hei ut, »is min beste Fründ, un nu bedrüggt hei mi mit en Dowen un mit en Mulesel. Ick verklag' em.« – »Ich sag' Sie ja, in den Pferdehandel gilt keine Freundschaft und keine Redlichkeit«, säd Bräsig un kreg Fritzen unner den Arm tau faten un treckte em ut den Stall, »aber Sie jammern mir in Ihren gerechten Smerz. – Lehrgeld in dem Pferdehandel haben Sie nu schon bezahlt, und das muß jeder; aber vor einem Pferde-Prozeß will ich Ihnen schützen, denn selbst wenn der Maulesel schon lange dod is, is so ein Prozeß noch lange nich zu Ende. – Sehn Sie«, säd hei un leddte Fritzen den Hof up un dal, »da will ich Sie 'ne Geschicht als Exempel erzählen. Sehen Sie, da war der alte Rütebusch auf den Swensin, der verkaufte an seinen leibhaftigen Swager, der hier vor Hawermannen seine Zeiten Entspekter war, 'ne entfamte Kretur von einen Stachelschimmel als Reitpferd. – Gut, oder as Sie sich angewöhnt haben: Bong! – Drei Tag' darauf will der Entspekter seine neue Inquisition mal probieren, er klattert also auf die Kretur rauf, denn es war so'n ollen Himmelhogen, un was er war, war man hellschen kurz[345] verstipert; aber knappemang sitzt er drauf, da läuft dieser Schinder plängschaß mit ihm in den Dorfteich – gor kein Hollen! – bis an den Hals, un da bleibt er stehen; un nu nich rügg- noch vorwärts. Das war en Glück for den Stachelschimmel und for den Entspekter, sonst hätten sie sich beide versoffen; der Entspekter bröllte nu mäglich nach Hülf, denn er könnte hier nicht gründen, und swimmen könnte er auch nich, un der olle Rad'macher Flegel müßte ihn mit en Kahn erretten. – Na, nu gung denn der Prozeß los, denn der Entspekter sagte, es wäre en Dummen, was wir Ökonomiker en Studierten benennen, und Rütebusch müßte ihn wiedernehmen, denn Dummheit schützt vor allens, auch in den Pferdehandel. Das wollte nu Rütebusch nich, und die beiden Swägers spannten sich erst über den Fuß, und nahsten verfeind'ten sie sich so dägern, daß sie sich auf drei Meilen nich mehr sehn konnten. Der Prozeß gung aber ümmer weiter. Der ganze Swensin müßte swören, daß das Kretur bei sie seinen richtigen Klug gehabt hätte, und die Pümpelhäger Leute müßten wieder swören, daß er bei sie sich als en Studierten auserwiesen. So gung denn der Prozeß schon in sein fünftes Jahr, und wildeß stand das Kretur ruhig in den Stall un fraß Haber, denn der Entspekter hat seindag' nicht mehr auf ihm gesessen, indem daß er ihn for einen Seelenverkäufer und lebensgefährlichen Schinder taxierte; dodslagen dürfte er ihn auch nich, indem daß er das corpus delictus von's Ganze wäre, wie sie das nennen. – Nu wurden die gelehrtesten Pferdedoktors ran gebracht, ihrer söß, aber es half auch nich, sie waren sich uneins, drei davon sagten, er wäre klug, drei davon, er wäre dumm. Der Prozeß gung aber ümmer sachten weiter, und 'ne ganze Partie neuer Prozessen hatten sich daraus entsponnen, denn die gelehrten Pferdedoktors hatten sich untereinander mit Maliziösigkeiten und Grobigkeiten heruntergemacht und sich verklagt. – Nu wurd denn an einen berühmten Pferdeprofessor in Berlin geschrieben, woans er die Sache taxierte. Der schrieb nu wieder, sie sollten den ollen Schinder den Kopp absneiden und ihm hinschicken,[346] er müßte das inwendige Gehirn besehen; es wäre schon sehr swer, von einem vernünftigen Menschen zu sagen, was er dumm oder klug wär, aber bei ein unvernünftiges Stück Vieh wäre es noch viel swerer, indem daß es nicht Hals geben könnte. Na, das sollte nu geschehen, da legte sich aber der alte Rütebusch mit seinen Advokaten dwas davor und setzte es auch durch, und der Prozeß konnte nu also wieder weiter gehn. – Da sturb nu der alte Rütebusch, un en halb Jahr darauf sein Swager, und haben sich beide nich vertragen, auch nich auf dem Totenbett, und sind beid in die Ewigkeit gegangen, ein jeder auf seine Meinung, der eine, daß der Schinder klug wäre, der andere, daß er dumm wäre. – Nu wurd der Prozeß einstweilen sistituwiert und sistituwierte sich von selbsten, indem daß der olle Schimmel drei Wochen nachher auch krapierte, an pure Fettigkeit von wegen der guten Tage. Nu wurde denn auch der Kopp sauber eingesalzen und an den gelehrten Professor nach Berlin geschickt, und der hat denn klar und deutlich zurückgeschrieben, der Schimmel hätte all sein Lebstage ebensowenig studiert gehabt als er selbsten und er wolle nur wünschen, daß ein jeder von die Prozessisten so verständig gewesen wäre als die Kretur, so vernünftig hätte ihr Gehirn ausgesehen. – Und der Mann hatte recht; denn ich habe nahsten den entfamten Slüngel von Jungen, der den Entspekter das Pferd vorgeführt hat, als Knecht gehabt, und er hat es mich eingestanden, daß er der armen Kretur en Stück brennen Swamm unter den Swanz gebunden hat, aus puren Schawernack, daß der Entspekter ihm den Tag vorher den Puckel voll geslagen hat. Und nu frag ich jeden vernünftigen Menschen, wo verständig muß das Tier gewesen sein, daß es in den Dorfteich läuft, um sich den Brand zu löschen! Und so war denn der große Prozeß zu Ende; aber die kleinen Prozessen zwischen die gelehrten Pferdedokters, die laufen noch ümmerfort. – Un nu will ich Ihnen was sagen: Hawermann is en guter Freund von den ollen Prebberow, was den Halunken sein Vater is, und er soll mit ihm reden, daß Sie zu das Ihrige[347] kommen. Und nu gehen Sie und smeißen Sie keinen Haß auf das unschuldige kleine Vieh, auch auf die Mutter nich, denn sie können beide nich dafor, und die Mutter is ebensogut eine betrogene Kretur wie Sie.« Dormit gung hei de annern nah, de all an den Kortendisch seten.

»Na, nu!« säd Kurz, »also: zehn Grandissimo! ich spiele selbst aus.« – »Korl«, säd Bräsig, »du mußt mal mit den ollen Prebberow reden, daß dein verdammter Windhund nich in zu große Ungelegenheiten kommt.« – »Dat will ick ok, Zacharies, un dat kümmt ok taurecht; äwer mi jammert dat gor tau sihr, dat den ollen Jungen sine ganze Freud' so tau Water is. Wer denkt ok an en Mulesel!« – »Ich bemerke«, säd de Rekter un läd de Korten, de hei knapp wedder in de Reih' steken hadd, up den Disch – Kurz satt up Kahlen – »daß man hier allgemein dies kleine neugeborne Tierchen einen Maulesel nennt, da es doch nach naturgeschichtlichem Sprachgebrauche ein Maultier genannt zu werden verdient. Der Unterschied ist nämlich der ...« – »Du kannst einen dull maken mit din Naturgeschicht!« rep Kurz. »Spelen wi hir Naturgeschicht, oder spelen wi Korten? Hir, Ruten-As liggt up den Disch!« – Nu hülp dat nich, nu würd bedeint un bedeint, un Kurz gewünn sin Spill un dormit dat Recht, vir Wochen lang ümmer noch von sine Teihn-Grandissimo tau reden.

So spelten denn de Herrn in fründschaftliche Upregung wider, bet de Rekter, indem dat hei sin Geld so in'n pohlschen Bogen äwerschot, gewohr würd, dat hei all drei Dahler un acht Gröschen gewunnen hadd, un wil em in de letzte Tid dat Glück nich mihr so recht tau Sid stunn, beslot hei uptauhüren; hei stunn also up un säd, hei hadd kolle Fäut kregen, un stek sinen Gewinst in de Tasch. – »Wenn Sie an kalte Füß' leiden«, säd Bräsig, »will ich Ihnen ein gutes Mittel sagen: nehmen Sie alle Morgen auf den nüchternen Magen eine Prise Schnupftoback, das hilft gegen kalte Füß'.« – »Oh, wat!« rep Kurz, de in de letzte Tid gewunnen hadd, »wo kann hei koll Fäut krigen!« – »So?« frog de Rekter heftig,[348] denn hei hadd sinen Gewinst tau verteidigen, »kann ich nicht ebensogut kalte Füße kriegen wie du? Kriegst du nicht immer auf unserm Klub kalte Füße, wenn du gewonnen hast?«, un hei set'te dat dörch, hei behöll sine kollen Fäut un sinen Gewinn, un nah 'ne Wil führten de beiden Stadtlüd' af un nemen Bräsigen en En'nlang mit.

Hawermann was all in Begriff, tau Bedd tau gahn, as dat vör de Dör en ludes Reden un Schellen würd un Fritz Triddelfitz mit Krischan Däseln in de Stuw' rinne kamm. – »Gun Abend, Herr Entspekter«, säd Krischan, »un dat is mi ok ganz egal.« – »Wat is'e denn wedder los?« frog Hawermann. – »Herr Inspekter«, säd Fritz, »Sie wissen, wie mir das mit dem – nu – mit dem Maulesel gegangen ist, und nun will Krischan das Tier nicht in dem Stalle leiden.« – »Wat föllt di in?« frog Hawermann. – »Ja, Herr, dat is mi ok ganz egal! Äwer dat kann mi nich egal sin; ick heww mi bi Pird un Fahlen vermeidt un nich bi Kameel un Mulesel. Wo? Denn kann mi Herr Triddelfitz jo woll ok Apen un Boren in den Ridstall rinne bringen?« – »Na, wenn ick di äwer seggen dauh, dat Dirt sall in den Ridstall bliwen un du sallst dat grad so handhaben as jeder anner Fahlen.« – »Ja, wenn Sei mi dat denn befehlen, denn is mi jo dat ok ganz egal, un denn kann jo dat ok ümmer. Na, denn gun Nacht, Herr Entspekter, un nemen S't nich äwel«, un dormit gung hei. – »Herr Hawermann«, säd Fritz, »was wird der Herr von Rambow zu diesem Vorfall sagen? und gar die gnädige Frau?« – »Nun, da beruhigen Sie sich nur, die werden sich nicht viel darum kümmern.« – »Je«, säd Fritz un gung ut de Dör, üm tau Bedd tau gahn, »es ist mir doch gar zu genierlich, daß dies grad mit meiner Stute passiert ist.« – As de Herr von sine Reis' tau Hus kamm, kreg hei de Geschicht von de Voßstaut warm von Krischanen tau weiten, un wil hei en gaudmäudigen Mann was un Fritzen girn liden müggt, indem dat sei beid in weck Stücken sick ähnlich segen, tröst'te hei em un säd: »Lassen Sie das! Mit unserm Vollblutsfüllen-Handel ist's nichts geworden. Sie müssen[349] denken, es sind die gewöhnlichen Folgen einer Mesalliance. Wir jagen später die Stute und das Füllen in die Koppel; und Sie sollen sehn, wir haben noch unsre Freude daran.« – Un so kamm dat ok, ein jeder hadd sine Freud an dat Dirt. Wenn de Dörpkinner des Sünndags-Nahmiddags dörch dat Feld ströpten, gungen sei nah de Fahlenkoppel un bekeken den lütten Mulesel: »Kik, Jöching, dat is hei.« – »Ja, dat is en echten! Kik, wo hei mit de Uhren deiht!« – »Nu kik mal, nu sleiht hei ordentlich achter ut!« – Wenn de Dirns an de Koppel vörbi nah de Rägel gungen, stunnen sei ok still: »Kik, Stine, dor's Herr Triddelfitzen sin Mulesel!« – »Kumm, will'n mal ran gahn, Fik.« – »Ne, dat dauh'k nich, wo süht dat Dirt gruglich ut!« – »Ih, wo du di hest! Du hest doch vör em sülwst nich so'n Grugel, denn hei giwwt di jo ok ümmer de lichtste Arbeit.« – Un in de ganze Gegend würd de Voßstaut un de Mulesel un Fritz nu berühmt, un wo de letztere sick blicken let, dor würd hei nah dat Befinnen von den Mulesel fragt tau sinen groten Verdruß. Dat oll lütt Eselfahling kümmerte sick äwer nich dorüm, dat sprung den Sommer äwer mit de annern wollgeburnen un hochwollgeburnen Fahlen in de Koppel rüm, un wenn em ein von de annern tau nah kamm, wüßt hei em woll eins tau versetten.

Quelle:
Fritz Reuter: Gesammelte Werke und Briefe, Band 5, Rostock 1967, S. 336-350.
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