Himmelfahrt

[232] Wohin, wohin, ihr Blumen?

Zu Gottes Heiligthumen,

Hinauf zum Sonnenschein!

Der Winter muß entweichen

Aus Gottes schönen Reichen,

Das Leben muß gedeihn.


Er ist vorangegangen,

Und Sehnsucht, Schmerz und Bangen

Kennt fürder nun die Bahn;

Es mag vom Thränenthale

Zu seinem Abendmahle

Nun jeder Jünger nahn.


Wohin, wohin, ihr Blicke!

Hinauf zum ew'gen Glücke!

Hinauf zur ew'gen Lust!

Der Heiland ist erhoben,

Der Heiland winkt von oben

Die Jünger an die Brust.

Quelle:
Max Schenkendorf: Gedichte, Leipzig o.J, S. 232.
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