An Se. Königliche Hoheit Karl,

Grossherzog von Frankfurt

[80] Sonett


Könnt' ich tauchen in Aurorens Stralen

Meinen Pinsel, und mit seinem Licht,

Wie es hold durch Silberwolken bricht,

Deine Grösse, Deine Güte malen!


Weihrauch stieg empor aus Opferschaalen;

Was mein Herz voll tiefer Rührung spricht,

Säng' ich im begeisterten Gedicht

Dir, o edler Fürst! zu tausendmalen.


Huldvoll ward mit Deinem theuern Leben

Heil und Segen einst der Welt gegeben,

Gutes wirken ist Dein höchstes Glück;


Und den Musen lächelt hold Dein Blick,

Ihren Nektar schlürfst Du auf dem Throne;

Spät erst schmücke Dich die Palmenkrone!

Quelle:
Elise Sommer: Gedichte, Frankfurt a.M. 1813, S. 80-81.
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