[Das tiefe Weh, das mir die Brust gepeinigt]

[236] Das tiefe Weh, das mir die Brust gepeinigt,

Das strömt' ich aus in heißen Südlandsliedern,

Denn ewig mag das feige Tun mich widern,

Das nicht die Worte mit dem Herzen einigt.


Ihr! die ich keck mit diesem Wort gesteinigt,

Ihr könnt das Herz mir nimmermehr erniedern,

Und Fehde ruf' ich eures Haufens Gliedern,

Bis deutsche Kraft den deutschen Sinn gereinigt.


»Was spricht der Knabe von der Völkerss Walten?

Was will er Land und Staat und Lieder meistern?«

Mögt ihr ausrufen in des Zornes Toben. –


Ihr echten Sänger, mit den Flammengeistern,

Ihr mögt das junge Herz mir aufrecht halten,

Denn Sang und Wahrheit kommt vom Vater droben.

Quelle:
Moritz von Strachwitz: Sämtliche Lieder und Balladen, Berlin 1912, S. 236.
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