Siebentes Capitel.
Vorbereitungen.

[68] Man begreift, daß die Erscheinung jenes gewaltigen Seesäugethieres ganz dazu geschaffen war, eine solche Aufregung unter den Leuten des »Pilgrim« hervorzurufen.

Der Walfisch, welcher dort in den röthlichen Wogen dahin schwamm, schien von ungewöhnlicher Größe zu sein. Ihn zu fangen und dadurch die Ladung zu completiren, war gar zu verführerisch! Könnten sich Fischer eine solche Gelegenheit überhaupt je entgehen lassen?

Inzwischen richtete Mrs. Weldon an Kapitän Hull doch die Frage, ob der unter obwaltenden Umständen zu unternehmende Angriff auf einen Walfisch nicht für ihn oder seine Leute mit einiger Gefahr verbunden sei.

»Keineswegs, Mistreß Weldon, beruhigte Kapitän Hull die Dame. Mehr als einmal hab' ich auf einen Walfisch mit einem einzigen Boote Jagd gemacht und stets ist es mir gelungen, mich desselben zu bemächtigen. Ich wiederhole Ihnen, die ganze Sache birgt für uns keinerlei Gefahr und selbstverständlich auch nicht für Sie.«

Mrs. Weldon beruhigte sich und verzichtete auf weiteren Einspruch.

Kapitän Hull ordnete sofort die nöthigen Maßnahmen zum Fange des Jubart an. Er wußte aus Erfahrung, daß die Verfolgung dieser Balänoptere[68] mit gewissen Schwierigkeiten verbunden sei, und hoffte, diesen allen im Voraus zu begegnen.

Der beabsichtigte Fischfang wurde dadurch erschwert, daß die Besatzung der Brigg-Goëlette nur mit einem einzigen Boote operiren konnte, obgleich der »Pilgrim« ein Schaluppe besaß, welche auf dem Bootsgalgen zwischen Fock- und Großmast vertäut lag, und drei Jollen, von denen zwei am Mantelholz des Back- und des Steuerbords, eine dritte aber an einem Bootsdavid über den Stern des Schiffes hinaushing.

Gewöhnlich wurden diese drei Jollen beim Walfischfange zusammen benutzt. Bekanntlich hatten die Matrosen des »Pilgrim« während der Fischereisaison eine auf den neuseeländischen Stationen geheuerte Hilfsmannschaft zur Seite.

Unter den jetzigen Verhältnissen konnte der »Pilgrim« nur seine fünf Matrosen, d.h. also so viel Mannschaft liefern, um eine der Jollen zu besetzen, da man davon absehen mußte, Tom und seine Begleiter, welche sich gleich anfangs zur Aushilfe erboten, mit zu verwenden. Eine Jolle verlangt gerade beim Fischen besonders geübte Seeleute, da oft ein falscher Ruderschlag, eine unvorhergesehene Abweichung des Steuers hinreicht, die Sicherheit des Bootes und seiner Insassen zu gefährden.

Andererseits wollte Kapitän Hull sein Schiff nicht verlassen, ohne auf demselben einen verläßlichen Mann der Besatzung zurückzulassen. Es galt eben alle Möglichkeiten in's Auge zu fassen.

Da er nun zur Bemannung der Jolle möglichst kräftiger Seemannsarme benöthigte, so kam er nothgedrungen in die Lage, Dick Sand die Sorge für den »Pilgrim« zu überlassen.

»Dick, sagte er, ich beauftrage also Dich damit, während meiner hoffentlich nur kurzen Abwesenheit an Bord zu bleiben.

– Wie Sie befehlen, Herr Kapitän!« antwortete der junge Leichtmatrose.

Gewiß hätte Dick Sand gern selbst an jenem Fischfange, der ihn ungemein anzog, theilgenommen, doch sah er wohl ein, daß die Arme eines vollkräftigen Mannes für die Handhabung der Jolle allemal geeigneter waren als die seinen, und daß er andererseits der Einzige sei, Kapitän Hull im Nothfalle zu ersetzen. Er verzichtete mithin auf jenes Vergnügen.[69]

Die Bemannung der Jolle sollte also, den Hochbootsmann Howick eingerechnet, aus fünf Leuten, d.i. der ganzen Besatzung des »Pilgrim« bestehen. Die vier Matrosen waren bestimmt, auf den Ruderbänken Platz zu nehmen, während Howick vom Hintertheile des Fahrzeuges dessen Lenkung mittelst eines Riemens übernahm, wie das bei den kleineren Booten dieser Art gebräuchlich ist. In der That wirkt ein gewöhnliches Steuerruder nicht schnell genug, während ein Boot, wenn dessen Seitenruder außer Thätigkeit gesetzt werden, durch solch ein geschickt geführtes Ruder am Ende leicht den Schweifschlägen eines verfolgten Walfisches entzogen werden kann.

Nun wäre noch Kapitän Hull selbst übrig. Ihm verblieb der Posten des Harpuniers, welchen er ja, wie erwähnt, nicht zum ersten Male versah. Ihm fiel es also zu, die Harpune zu werfen, das Abrollen der an der letztern Schaftende befestigten Leine zu überwachen und endlich das Thier mit Lanzenstichen vollends zu tödten, wenn es an der Meeresoberfläche ermattet wieder auftauchte.

Zuweilen benutzen die Walfischfänger auch Feuerwaffen bei dieser Jagd. Mittels einer besonderen Vorrichtung, etwa einer Art kleinen Kanone entweder an Bord des Schiffes selbst oder auch am Vordertheil eines Bootes, treiben sie entweder eine Harpune, welche die an ihrem Ende befestigte Leine nach sich zieht, gegen das betreffende Thier, oder sie schießen auf dasselbe mit explodirenden Kugeln, die in dessen Körper sehr umfängliche Zerstörungen anrichten.

Dem »Pilgrim« fehlte es jedoch an Apparaten die ser Art. Letztere sind übrigens ebenso sehr theuer, wie schwierig zu handhaben, und so scheinen die für Neuerungen ohnehin nicht sehr zugänglichen Fischer noch immer ihre primitiven Angriffswaffen, Harpune und Lanze, vorzuziehen, auf deren Gebrauch sie eingeübt sind.

Auch Kapitän Hull gedachte also jenen in fünf Meilen Entfernung vom Schiffe signalisirten Jubart mit blanker Waffe zu überwältigen und zu fangen.

Die Witterung begünstigte den projectirten Jagdzug. Die Ruhe des Meeres kam dem Manövriren mit der kleinen Jolle sehr zu statten. Der Wind schwächte sich immer mehr und mehr ab, so daß der »Pilgrim« während der Abwesenheit seiner Mannschaften kaum merkbar abweichen konnte.

Die Steuerbordjolie ward also klar gemacht und die vier Matrosen nahmen darin Platz.[70]

Howick ließ zwei jener großen Wurfspieße, welche als Harpune dienen, und außerdem zwei lange, wohl zugespitzte Lanzen mit hinabschaffen. Zu diesen Angriffswaffen fügte er noch fünf Packen jener geschmeidigen, aber sehr festen Taue, welche die Walfischfahrer speciell »Leinen« nennen und die eine Länge von je sechshundert Fuß haben. So viele sind auch mindestens nothwendig, denn es ereignet sich nicht allzu selten, daß auch die mit den Enden verknüpften Seile der »Nachfrage« noch immer nicht genügen, wenn ein verwundeter Walfisch allzuweit in die Tiefe geht.

Hierin bestanden also die verschiedenen Apparate, welche im Vordertheil des kleinen Bootes sorgsam placirt wurden.

Howick und die vier Matrosen warteten nur noch des Befehles, das Tau, welches sie hielt, schießen zu lassen.

Ein einziger Platz im Vordertheil der Jolle war noch frei – ihn sollte Kapitän Hull einnehmen.

Es versteht sich von selbst, daß die Leute vom »Pilgrim« vor dem Verlassen desselben beigelegt, d.h. die Segel so gestellt hatten, daß sich ihre Wirkung gegenseitig aufhob, um das Schiff möglichst auf derselben Stelle zu erhalten.

Bevor Kapitän Hull selbst nach der Jolle hinabstieg, warf er noch einen letzten Blick über sein Fahrzeug. Er überzeugte sich, ob Alles in Ordnung, ob die Hißtaue wohl befestigt und die Segel richtig gestellt wären. Da er den jungen Leichtmatrosen während der Zeit seiner gewiß mehrere Stunden währenden Abwesenheit allein an Bord ließ, wünschte er, daß Dick Sand, außer im dringendsten Nothfalle, womöglich keinerlei Manöver auszuführen hätte.

Noch ehe er abstoßen ließ, ertheilte er seine letzten Anordnungen.

»Dick, sagte er, ich lasse Dich allein. Wache über Alles. Sollte es unerwarteter Weise nöthig werden, das Schiff wieder in Gang zu setzen, wenn wir bei der Verfolgung dieses Jubart allzuweit weggeführt würden, so könnten Tom und seine Freunde Dir ja den nöthigen Beistand leisten. Wird ihnen nur richtig gesagt, was sie vornehmen sollen, so bin ich sicher, daß sie es auch ausführen werden.


 »Wache über Alles.« (S. 71.)
»Wache über Alles.« (S. 71.)

– Gewiß, Herr Kapitän, antwortete der alte Tom, Herr Dick kann auf uns rechnen.[71]

– Befehlen Sie nur getrost! rief Bat ganz freudig. Wir verlangen darnach, uns auch einmal nützlich zu erweisen.

– Was gilt's?... fragte Herkules, der schon die weiten Aermel seiner Jacke ausstreiselte.

– Vorläufig noch gar nichts, erwiderte Dick Sand lächelnd.

– Ich stehe zu Ihrer Verfügung, versicherte der Riese.[72]

– Dick, fuhr Kapitän Hull fort, das Wetter ist schön, der Wind hat sich gelegt und es ist kein Zeichen vorhanden, daß er jetzt wieder auffrischen sollte. Mag jedoch geschehen, was da will. Du setzest kein Boot in's Meer und verläßt das Schiff in keinem Falle.

– Ich verspreche es.

– Sollte es nöthig werden, daß der »Pilgrim« zu uns kommen müßte, so werde ich an der Gaffelspitze eine Flagge aufziehen lassen.

– Seien Sie ohne Sorge, Herr Kapitän, versicherte Dick Sand, ich werde die Jolle nicht aus den Augen lassen.

– Brav, mein Sohn, antwortete Kapitän Hull. Nur Muth und kalt Blut! Du bist nun erster Deckofficier und vertrittst den Befehlshaber. Mach' Deiner Stellung Ehre! In Deinen Jahren hat vor Dir wohl noch Keiner eine solche eingenommen!«

Dick Sand erwiderte nichts, aber er erröthete lächelnd. Kapitän Hull verstand die Röthe und das Lächeln.

»Der wackere Junge, sprach er für sich, wahrlich, er ist ganz Bescheidenheit und der gute Muth selbst.«

Aus diesen eindringlichen Ermahnungen ließ sich doch erkennen, daß Kapitän Hull, obwohl damit keinerlei Gefahr verbunden schien, sein Schiff, selbst auf nur wenige Stunden, nicht eben gern verließ. Sein unwiderstehlicher Fischerinstinct, aber vor Allem der lebhafte Wunsch, seine Ladung an Oel voll zu machen und nicht hinter den von Mr. James W. Weldon in Valparaiso eingegangenen Engagements zurückzubleiben, alles das brachte ihn dazu, das kleine Abenteuer zu wagen. Gleichzeitig begünstigte ja das so freundliche Meer die Verfolgung einer Cetaeee ganz außerordentlich. Weder seine Mannschaft noch er selbst hätte einer solchen Versuchung widerstehen können. Die Fischerei-Campagne erhielt hierdurch den erwünschtesten Abschluß, und diese letztere Betrachtung lag Kapitän Hull vor allem Anderen am Herzen.

Kapitän Hull begab sich nach der Falltreppe.

»Viel Glück auf den Weg! verabschiedete sich Mrs. Weldon.

– Ich danke, Mistreß Weldon!

– Bitte, thun Sie dem armen Walfisch nicht so weh! rief der kleine Jack.

– Nein, nein, mein Söhnchen! versicherte der Kapitän.

– Fassen Sie ihn recht sanft an, Herr Hull![73]

– Ja... mit Handschuhen, kleiner Jack!

– Manchmal, ließ sich Vetter Benedict vernehmen, macht man auf dem Rücken dieser großen Mammiferen eine recht gute Ernte an seltenen Insecten.

– Ah, schön, Herr Benedict, antwortete Kapitän Hull lachend, Sie sollen autorisirt sein, den Jubart einem entomologischen Examen zu unterwerfen, wenn wir ihn erst an der Seite des »Pilgrim« haben!«

Dann wendete er sich gegen Tom.

»Tom, ich zähle auf Euch und Eure Begleiter, sagte er, daß Ihr beim Abhäuten und Ausweiden des Walfisches hilfreiche Hand leistet, wenn dieser neben dem Rumpfe des Schiffes vertäut liegt – was nicht gar lange dauern soll.

– Wir stehen zu Ihrer Verfügung, antwortete der alte Schwarze.

– Gut, gut! erwiderte Kapitän Hull. – Dick, diese braven Leute werden Dir helfen, die leeren Tonnen vorzubereiten. Ihr mögt sie während unserer Abwesenheit auf Deck schaffen, so wird nach unserer Rückkehr die Arbeit desto schneller beendigt sein.

– Es soll geschehen, Herr Kapitän!«

Für die Leser, welche damit noch nicht bekannt sind, sei hier hinzugefügt, daß der Jubart, wenn er todt war, bis zum »Pilgrim« geschafft und an der Steuerbordseite fest angelegt werden sollte. Dann steigen die Matrosen, welche Eisenspitzen an den Stiefelsohlen tragen, auf den Rücken des gewaltigen Thieres und lösen den Speck desselben in parallelen Streifen ab, wobei sie vom Kopf nach dem Schwanz hin weiter schreiten. Diese Streifen werden hierauf in ein bis anderthalb Fuß breite Stücke zerschnitten, letztere nochmals mehrmals getheilt, und nachdem sie in Fässer verpackt sind, in den Schiffsraum verstaut.

Gewöhnlich sucht ein Walfischfahrer nach Beendigung der Fischzeit baldmöglichst das Land zu erreichen, um die nothwendigen Arbeiten auszuführen. Die Mannschaft geht dann selbst an's Land und nimmt nun das Ausschmelzen des Speckes vor, welch letzterer unter der Einwirkung höherer Wärmegrade alle seine brauchbaren Bestandtheile, d.h. den Thran abgiebt.1[74]

Unter den gegebenen Verhältnissen konnte Kapitän Hull freilich nicht daran denken, noch einmal zurückzukehren, um diese Operationen vorzunehmen. Er beabsichtigte vielmehr, seine neugewonnenen Speckvorräthe erst in Valparaiso zu schmelzen; übrigens hoffte er mit frischerem Winde, der doch voraussichtlich bald nach Westen räumen mußte, die amerikanische Küste etwa binnen zwanzig Tagen zu erreichen, und dieser Zeitraum konnte ja den endlichen Erfolg seines Fischzugs nicht beeinträchtigen.

Der Augenblick des Aufbruchs war da. Bevor man auf dem »Pilgrim« gegenbraßte, hatte sich das Schiff der Stelle etwas mehr genähert, wo der Jubart seine Anwesenheit durch den aufsteigenden Wasser- und Luftstrahl verrieth.

Das Thier schwamm noch immer inmitten der ungeheuren von Crustaceen erfüllten rothen Fläche, öffnete automatisch den weit gähnenden Rachen und verschlang mit jedem Zuschlagen desselben ganze Myriaden der kleinen Thierchen.

Nach den Aussagen der Fischereiverständigen war gar nicht zu befürchten, daß jener sich auf- und davonmachen werde. Unzweifelhaft stand dort, wie die Fischer sagen, ein »gefechtsbereiter« Walfisch.

Kapitän Hull stieg über die Schanzkleidung und die Strickleiter hinab nach dem Vordertheil des Bootes.

Mrs. Weldon, Jack, Vetter Benedict, Tom und seine Genossen wünschten dem Kapitän zum letzten Male Glück auf den Weg.

Selbst Dingo stellte sich auf die Hinterpfoten, so daß er mit dem Kopf über die Reling hinaussah, als wollte auch er der Mannschaft im Boote Adieu sagen.

Dann kehrten Alle nach dem Vorderdeck zurück, um sich womöglich nichts von den interessanten Zwischenfällen einer solchen Jagd entgehen zu lassen.

Die Jolle stieß ab und entfernte sich bald, von den vier kräftigen Ruderern getrieben, merklich vom »Pilgrim«.

»Hab' wohl Acht, Dick, hab' Acht! rief Kapitän Hull zum letzten Male dem jungen Leichtmatrosen zu.

– Verlassen Sie sich darauf, Herr Kapitän.

– Ein Auge auf das Schiff und eins auf die Jolle! Vergiß das nicht, mein Junge![75]

– Es soll geschehen, Herr Kapitän!« antwortete Dick, der sich anschickte, in der Nähe des Helmstocks vom Steuerruder Platz zu nehmen.

Schon befand sich die leichte Jolle mehrere hundert Fuß vom Schiffe entfernt. Kapitän Hull stand in deren Vordertheile aufrecht und erneuerte, da er sich nicht mehr vernehmbar machen konnte, seine Wünsche und Empfehlungen durch nicht mißzuverstehende Gesten.

Da stieß Dingo, der die Tatzen noch immer auf dem Barkholz liegen hatte, ein wahrhaft klägliches Gebell aus, das gewiß auch die mindest abergläubischen Leute unangenehm berührt hätte.

Mrs. Weldon begann bei diesem Bellen leise zu zittern.

»Dingo, rief sie, Dingo! Ermuthigst Du Deine Freunde in solcher Weise? Schnell, belle einmal recht lustig und hell!«

Doch der Hund bellte nicht mehr, ließ die Vordertatzen wieder auf das Deck herab und kam langsam an Mrs. Weldon heran, der er schmeichelnd die Hand leckte.

»Er wedelt nicht mit dem Schweife!... sagte Tom halblaut. Ein schlechtes Vorzeichen! Ein schlechtes Zeichen!«

Aber fast gleichzeitig richtete Dingo sich auf und heulte wüthend.

Mrs. Weldon wandte sich um.

Negoro hatte seinen Küchenraum verlassen und schritt nach dem Vorderkastell zu, ohne Zweifel in der Absicht, auch selbst die Bewegungen der Jolle mit zu beobachten.

Dingo stürzte gegen den Küchenmeister in ebenso heftigem als unerklärlichem Zorne los.

Negoro ergriff einen daliegenden Hebebaum und setzte sich zur Wehr.

Der Hund wollte ihm an die Gurgel springen.

»Hier, Dingo hierher!« rief Dick Sand, der seinen Beobachtungsposten für einen Augenblick verließ und nach dem Vorderdeck eilte.

Negoro hatte kein Wort gesprochen, aber sein Gesicht überlief eine Leichenblässe. Er ließ den Hebebaum fallen und ging nach seiner Cabane zurück.

»Herkules, sagte da Dick Sand, ich beauftrage Sie ausdrücklich, diesen Mann besonders zu beobachten.[76]

– Ich werde über ihn wachen!« erwiderte Herkules, und dabei schlossen sich als Zeichen des Einverständnisses seine nervigen Fäuste kräftiger zusammen.

Mrs. Weldon und Dick folgten mit den Blicken dann wieder der Jolle, welche die vier Ruder schnell entführten.

Sie erschien jetzt nur mehr als ein Punkt auf dem Meere.

Fußnoten

1 Bei dieser Operation verliert der Speck etwa ein Drittel von seinem Gewichte.


Quelle:
Jules Verne: Ein Kapitän von fünfzehn Jahren. Bekannte und unbekannte Welten. Abenteuerliche Reisen von Julius Verne, Band XXVII–XXVIII, Wien, Pest, Leipzig 1879, S. 77.
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