Acetale

[53] Acetale, eine Klasse von chemischen Verbindungen, die durch Vereinigung von Alkoholen mit Aldehyden unter Wasseraustritt zustande kommen.

Sie bilden sich bei der Oxydation der Alkohole zu Aldehyden, wobei der gebildete Aldehyd mit noch vorhandenem Alkohol unter Wasseraustritt sich vereinigt. – Das Acetal findet sich im Vorlauf der Spiritusfabriken, es entsteht ferner als Nebenprodukt bei der Darstellung des Aldehyds aus Alkohol mittels Platinmohrs oder mittels Braunsteins und Schwefelsäure. – Die Acetale sind ohne Zersetzung destillierbare, aromatisch riechende Flüssigkeiten. Von Alkalien werden sie nicht angegriffen, durch Säuren werden sie bei Gegenwart von Wasser in Aldehyd und Alkohol gespalten. Das Acetal aus Aethylalkohol und Acetaldehyd z.B. entsteht nach folgender Gleichung:


Acetale

Das gewöhnliche Acetal (C6H14O2) findet in der Medizin als Hypnotikum und Sedativum in Fällen Anwendung, wo Chloral nicht angezeigt ist [4]. Vgl. a. Aldehyde.


Literatur: [1] Döbereiner, Gmelin, Handbuch der organ. Chemie, 4. Aufl., Heidelberg 1848–70, Bd. 4, S. 805; Liebig, Annalen der Chemie, 5, 25; 14, 156; Stas, Annales de chimie et de physique, 3, 19, 146. – [2] Geuther, Annalen der Chemie, 126, 64. – [3] Kane, Annalen der Chemie, 19, 175. – [4] Mecks Index 1902.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 53.
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