Achsbüchsen [2]

[5] Achsbüchsen für Eisenbahnfahrzeuge. Zum Ausgießen der Lagerschalen werden in Amerika und neuerdings auch bei einzelnen europäischen Eisenbahnverwaltungen Weißmetallmischungen mit hohem Bleigehalt verwendet, die neben Antimon und Zinn 80–90% Blei enthalten.

Diese Bleilegierungen bewähren sich bei reichlich bemessenen Auflagerflächen gut; sie nützen sich zwar etwas rascher ab als die zinnreichen Weißmetalle, neigen aber wegen ihrer größeren Schmiegsamkeit und ihres kleineren Reibungskoeffizienten wenig zum Warmlaufen und sind gegenüber den Zinnlegierungen verhältnismäßig billig. Damit der Einguß in der Schale gut haftet, muß diese zuvor sauber (am besten mit Säure) gereinigt und verzinnt und vor dem Eingießen auf etwa 100–150° C. angewärmt werden [1].

Der im Jahr 1909 gegründete Deutsche Staatsbahnwagenverband hat als einheitliche Achsbüchse für neue Verbandsgüterwagen eine einteilige Stahlgußachsbüchse mit aufgeschraubtem Deckel, Unterschmierung durch Schulterpolster in besonderem Oelkasten, festgelagerter Rotgußlagerschale mit Weißmetalleinguß und dichtem Abschluß gegen das Rad nach beistehenden Figuren angenommen. Wegen des allseits dichten Abschlusses kommen fast keine Warmläufer vor; der Oelverbrauch ist sehr gering [2],


Literatur: [1] »Stahl und Eisen« 1913, S. 1985. – [2] Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart, I, S. 178.

W. Dauner.

Fig. 1a., Fig. 1b.
Fig. 1a., Fig. 1b.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 5.
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Lueger-1904: Achsbüchsen [1]