Assimilation

[323] Assimilation, die Aufnahme und Verarbeitung der Nährstoffe durch die Pflanze, insbesondere Aufnahme des Kohlenstoffs aus der Kohlensäure der atmosphärischen Luft und Einführung desselben in den Stoffwechsel.

Nach der Einrichtung ihrer Ernährungsorgane vermag die Pflanze ihre Nährstoffe nur entweder in Gasform – durch Spaltöffnungen der Blätter – oder in wässeriger Lösung – durch die Wurzel – aufzunehmen. An Gasen nimmt die Pflanze aus der Luft Kohlensäure und Sauerstoff auf. Die als Mineralsalze, Oxyde oder als organische Reste im Boden vorhandenen Stoffe bedürfen, um als Nährmittel dienen zu können, der vorherigen Auflösung bezw. Zersetzung. Organische Reste (wie abgestorbene Wurzeln, Stalldünger, die Leichen der im Boden lebenden Tiere u. dergl.) werden durch Mikroorganismen unter der Mitwirkung des Sauerstoffs der Bodenluft in Humus übergeführt und liefern bei weiterem Zerfall unter anderm den wichtigen Nährstoff Salpetersäure. Die Mineralsalze des Bodens (Verbindungen von Kalium, Calcium, Phosphor, Schwefel, Eisen, Magnesium u.a.) werden durch das Bodenwasser gelöst, dellen lösende Kraft wiederum durch die aus der Zersetzung des Humus sich entwickelnde Kohlensäure verstärkt wird. Zur Assimilation der im Boden enthaltenen Pflanzennährstoffe ist deshalb das Vorhandensein von [323] Wasser notwendig; wo es fehlt, muß durch künstliche Bewässerung (s.d.) dafür gesorgt werden. Außerdem bedarf es zur Zersetzung der organischen Stoffe des Vorhandenseins von Luft im Boden (s. Bodenlüftung). Aus letzterem Grunde darf nicht ein Uebermaß von Wasser vorhanden sein, weil dieses der Luft den Zutritt versperrt. Ein zu nasser, an Versumpfung (s.d.) leidender Boden muß deshalb entwässert werden (s. Entwässerung des Bodens).

Drach.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 323-324.
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