Emblem

[443] Emblem, ursprünglich dekorativ behandeltes Werk der Kleinkunst, abnehmbar und an andre Objekte angepaßt, so z.B. eine reich verzierte innere Schüssel, die in eine einfache äußere eingelegt wurde. Heute versteht man darunter die sinnbildliche Darstellung von Begriffen durch eine Zusammenstellung von darauf bezughabenden Gebrauchsobjekten im Gegensatz zur Allegorie (s.d.), der bildlichen Darstellung abstrakter Ideen.

So wird z.B. die Malerei durch Pinsel und Palette, der Gesang durch eine Lyra, die Eisenbahn durch ein geflügeltes Rad, der Handel durch einen Stab mit geflügelten Schlangen (Caduceus), der Ackerbau durch den Pflug, die Sichel oder die Sense sinnbildlich dargestellt. Auf diese Weise können einzelne Werkzeuge, Geräte, Instrumente u.s.w. an passender Stelle angebracht oder mehrere dieser Objekte zu einem künstlerisch geordneten Ganzen zusammengestellt werden [1], [2].


Literatur: [1] Meyer, F.S., Handbuch der Ornamentik, Leipzig 1888. – [2] Gerlach, M., Allegorien und Embleme, Wien 1882–84.


Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 443.
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