Fundamentmauerwerk

[208] Fundamentmauerwerk. Bei der Herstellung gemauerter Fundamente verwende man in den unteren Schichten möglichst große, lagerhafte und harte Steine. Insbesondere sind für die unterste Mauerschicht Steine von tunlichster Regelmäßigkeit und nicht zu kleinen Abmessungen zu wählen; bei stärkerem Drucke sind am besten rauhe Quader, jedenfalls aber lagerhafte, gut zugehauene Bruchsteine zu verwenden. Hieraus geht hervor, daß sich Backsteine für Fundamentmauerwerk nur wenig eignen. Sind sie nicht zu umgehen, so wähle man nur solche von bester Qualität, namentlich scharfgebrannte Klinker; der Stromverband ist für die Ausführung zu empfehlen. – Für Fundamentmauerwerk von geringerer Dicke und Tiefe, das im Trockenen herzustellen ist, genügt gewöhnlicher Luftmörtel; bei Gründungen im Wasser ist hydraulischer, am besten rasch erhärtender Zementmörtel anzuwenden. Allein auch dickes und tiefes Fundamentmauerwerk, das nicht im Wasser auszuführen ist, erfordert die Benutzung von hydraulischem Mörtel,; weil der Luftmörtel im Innern nicht genügend hart wird. Bei der Ausführung des Fundamentmauerwerkes wird die Sohle der Baugrube zunächst möglichst abgeglichen und geebnet; alsdann wird auf der Bausohle ein Mörtelbett ausgebreitet und in dieses die unterste Steinschicht verlegt. Besteht die Bausohle aus Felsen, so wird dieser zuvor aufgerauht.

Schmitt-Darmstadt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 208.
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