Geleucht [2]

[310] Geleucht. In schlagwetterfreien Gruben hat sich die Acetylenlampe wegen ihrer großen Helligkeit (etwa 8 Normalkerzen) immer mehr eingeführt.

Bei den Sicherheitslampen haben Aenderungen an den Zündvorrichtungen stattgefunden. Es werden z. Z. Reibzündvorrichtungen (paraffinierte Streifen mit Zündpillen) bevorzugt, da ihre Benutzung sicherer ist als die der Schlagzündvorrichtungen. Bei den letzteren konnte es vorkommen, daß glühende Teilchen der Zündmasse durch das Drahtnetz der Lampe in die umgebende Luft flogen und Schlagwetter entzündeten. Außerdem fängt die Cer-Eisenzündung an, die Streifenzündungen zu verdrängen. Unmittelbar am Brenner der Lampe ist ein Stäbchen von Cer-Eisen mit einem Reibzeug (geriefter Stahlzylinder) eingebaut. Durch schnelle Drehung des Reibzeuges infolge Entspannung einer Sender werden Funken erzeugt, die den Docht entzünden. Die Lampen der Firma Friemann & Wolf in Zwickau, Sachsen, haben bereits weite Verbreitung erlangt. – Die tragbaren elektrischen Lampen (Akkumulatorlampen) sind namentlich auf Gruben mit großen Wettergeschwindigkeiten eingeführt worden. Außer den sauren Akkumulatoren (Bleiakkumulatoren) sind auch basische Akkumulatoren eingeführt worden, die gegen die sauren eine sehr viel größere Lebensdauer besitzen sollen. Die Frage eines Indikators für elektrische Lampen ist noch nicht gelöst. Um in dieser Hinsicht anregend zu wirken, hat der Verein für die bergbaulichen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund ein Preisausschreiben erlassen und einen Preis von 25000 ℳ für eine im Betrieb brauchbare, mit zuverlässigem Wetteranzeiger versehene elektrische Grubenlampe ausgesetzt [1].


Literatur: [1] Essener »Glückauf« 1912, S. 1705.

Treptow.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 310.
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