Grundwehr

[664] Grundwehr (unvollkommenes Wehr) ist ein Wehr mit sogenanntem unvollkommenen Ueberfall, dessen Krone um a tiefer als der umgestaute Wasserspiegel, der Unterwasserspiegel, liegt (s. die Figur).

In der der Stauhöhe s entsprechenden Schichte, deren Länge gleich der Wehrkronenlänge l, fließt das Wasser wie bei einem vollkommenen Ueberfallwehre mit einem Ausflußkoeffizienten μ; in der Schichte a erfolgt der Ausfluß unter Wasser, hierzu der Ausflußkoeffizient μ1. Ist mit Rücksicht auf eine mehr als 0,5 m vor dem Wehre betragende Geschwindigkeit k = v2/2g (s. Grundablaß), so berechnet sich die über das Grundwehr fließende sekundliche Wassermenge Q aus:


Grundwehr

Hierbei ist nach Wex [1], wenn s zwischen 0,19–0,34 m,


Grundwehr

und für größere Werte von s:


Grundwehr

Es soll aber stets sein: 2/3, μ 0,57, μ1 < 0,80.


Literatur: [1] Wex, Hydrodynamik, Leipzig 1888, S. 138, 139.


Grundwehr
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 664.
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