Haare

[702] Haare, fadenförmige Gebilde der Oberhautzellen, werden, sofern es sich um geringwertige Ware handelt, auf Stickstoffdünger verarbeitet.

Sie enthalten je nach den Verunreinigungen der Werkstatt 5–13% Stickstoff. Wertvollere Haare (Schaf-, Pferde-, Vigogne-, Alpaka-, Biberhaare u.s.w.) dagegen bilden wichtige Rohstoffe für die Textilindustrie, für die Erzeugung von Filz u.s.w. (vgl. Spinnfasern). Ein bedeutender Handelsartikel sind Menschenhaare, besonders Frauenhaare. Farbe und Länge sind für die Qualität maßgebend, die Preise schwanken zwischen 12 und 360 ℳ. pro Kilogramm; goldgelbe und tiefschwarze Sorten werden am teuersten bezahlt. Von Leichen genommenes Haar ist minderwertig (brüchig, mit schlüpfriger Oberfläche). Frankreich verarbeitet allein jährlich, ca. 130000 kg Haare; Hauptmarkt Paris (oft bis 6000 kg am Markte).

Ernst Müller-Dresden.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 702.
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