Hebedaumen

[1] Hebedaumen sitzen als einzelne oder mehrfache Zähne auf einer Welle und dienen zum Heben der Stempel an Pochwerken oder zum Anheben des Bars an Holmhämmern.

Man unterscheidet [1] Evolventendaumen, die mit gleichmäßiger Geschwindigkeit heben, und halbzylindrische Triebstöcke, die den Hub mit sanfterem Anschlage einleiten. Beide Arten lassen sich nach der hier beigefügten Skizze so vereinigen, daß der Bogen vom Radius r mit mäßiger Aufwärtsgeschwindigkeit an den Hebling des Pochstempels anschlägt und eine Kurve oder der Bogen vom Radius R den Hub vollendet. Die Steighöhe beträgt hierbei h = 2a + Rrs, z.B. 400 = 2 · 160 + 200 – 100 – 20 mm; die Hubdauer bei n = 60 Uml./Min. die Hälfte der Umlaufzeit = 60/n · 2 = 0,5 Sekunden; die Falldauer 0,3 Sekunden; das Aufsitzen 0,2 Sekunden. Die mittlere Hubgeschwindigkeit ist 0,400/0,5 = 0,8 m/sek, die Anschlag- und Endgeschwindigkeit ω b = 0,1 n b = 0,1 · 60 · 0,05 = 0,3 m/sek; die größte Geschwindigkeit ω √(a2 + b2) = 0,1 · 60 · 0,167 = 1 m/sek.

Die Schlagexzenter an Webstühlen [2], die das Fortschnellen der Webschütze bewirken, treiben mit konkav gekrümmter Vorderfläche die Schlagwelle so an, daß deren Drehgeschwindigkeit mit konstanter (oder noch gesteigerter) Beschleunigung zunimmt.


Literatur: [1] Weisbach-Herrmann, Mechanik, 3. Teil, 3. Abt., 1. Hälfte, S. 19–47. – [2] Ebend., 2. Hälfte, S. 1905–1910.

Lindner.

Hebedaumen
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 1.
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