Heuböden

[56] Heuböden, Räume zur Aufbewahrung des Rauchfutters für das Vieh, werden meist über den Ställen als Drempelgeschosse, bei steilen Dächern auch nur im Dachraum angelegt.

Der Winterbedarf beträgt für ein Haupt Rindvieh 19–23, für ein Pferd 25–30, für ein Schaf 1,4–1,5 cbm Heu. Der Heuboden muß mit dem Stall oder einem Nebenraum (Futterkammer)[56] des Stalles durch einen Heuschlot von 1 m im Geviert Weite zum Herabwerfen des Heues in Verbindung stehen. Der Schlot ist mit Steigeisen befahrbar zu machen, unten und oben mit gutschließenden Türen zu versehen, über Dach zu entlüften. Statt des Schlotes wird zuweilen eine bequemere Treppe bevorzugt, die in besonderem Raum anzulegen ist, so daß die Stalldünste den Heuboden nicht erreichen können. Zu gleichem Zwecke ist die Stalldecke unter dem Heuboden dunstdicht herzustellen. Im übrigen sollen Heuböden luftig, nach ähnlichen Grundsätzen wie Scheunen gebaut werden. In neuerer Zeit hat man zur Ersparung an Baukosten, Verminderung der Feuersgefahr und Erleichterung der Arbeit in der Ernte Ställe ohne Heuböden und besondere Futterscheunen daneben gebaut (s. Rindviehställe und Schafställe).


Literatur: Tiedemann, L. v., Das landwirtschaftl. Bauwesen, Halle a. S. 1898.

v. Tiedemann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 56-57.
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