Hunsrückschiefer

[145] Hunsrückschiefer, dunkelgraue, sehr feinkörnige und gleichmäßige, meist[145] dünn und transversal geschieferte Tonschiefer, welche eine sehr mächtige Schichtenreihe über dem Taunusquarzit im Unterdevon des rheinischen Schiefergebirges, also im Hunsrück und am Nordabhang des Taunus, ausmachen.

Die Schiefer sind meist seidenglänzend und phyllitisch, führen zuweilen etwas Schwefelkies, sind kalkarm bis -frei, werden im dünn- und ebenschiefrigen Zustand bei leichter Spaltung als Dachschiefer verwendet und in zahlreichen Gruben von der unteren Saar an über den Rhein (Caub) bis ins Nassauische abgebaut. Bei dem Mangel andern Baumaterials werden die dickschiefrigen Lagen auch vielfach zur Herstellung von rauhem Mauerwerk verwendet, in welchem sie der Verwitterung außerordentlich lang widerstehen. Ein Behauen ist der starken Schieferung wegen nicht möglich. Ihre Verwitterungsprodukte sind lehmiger und kalkfreier Art und geben in stärkerer Mächtigkeit einen ziemlich schweren Ackerboden. Die Wasserfassung ist trotz der vielen Schieferriffe und Klüftchen sehr minimal, daher sind Quellen selten und Hochwasserschäden häufig.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 145-146.
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