Isanomalen

[213] Isanomalen, Linien, die auf der Erdoberfläche die Orte mit gleicher thermischer Anomalie verbinden, womit man nach Dove insbesondere den Unterschied zwischen der Temperatur eines Ortes und der mittleren Temperatur seines Breitenkreises bezeichnet.

Sie geben ein sehr anschauliches Bild von dem Einfluß, den Wasser und Land auf die ungleiche Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche ausüben – Jahres- und Monatsisanomalen. Die ersten Isanomalenkarten konstruierte Dove [1], spätere, auf den Doveschen Zahlen im wesentlichen basiert, Teisserenc de Bort (1878). Neuere, auf neues Beobachtungsmaterial gestützte Karten veröffentlichten Spitaler [2] unter Zugrundlegung des Atlas der Meteorologie von Hann und Batcheler [3] unter Benutzung der Isothermen von Buchan im Report on atmospheric circulation. Die Isanomalen stimmen in ihrem Verlauf nahe überein mit dem der Isobaren nach den Untersuchungen von Teisserenc de Bort [4] und Wild [5] (1882).


Literatur: [1] Dove, Die Verbreitung der Wärme auf der Oberfläche der Erde, dargestellt durch Isothermen und Isanomalen, Berlin 1852. – [2] Spitaler, Ueber die Temperaturanomalien auf der Erdoberfläche, Petermanns geographische Mitteilungen 1887; Ueber die Temperaturanomalien auf der Erdoberfläche im Januar und Juli, ebend. 1889. – [3] Batcheler, A new[213] series of isanomalous temperature charts, based on Buchan's isothermal Charts, American meteorological Journal 1894. – [4] Teisserenc de Bort, Etude sur la distribution relative des températures et des pressions moyennes, Annales du Bureau central mét. de France, Mét. gén., année 1879, Paris 1879. – [5] Wild, Ueber die Beziehungen zwischen Isobaren und Isanomalen, Bulletin de l'Acad. des sciences de St. Pétersbourg, Bd. 11.

Großmann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 213-214.
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