Ketten [3]

[411] Ketten. Die Ankerketten der Schiffe oder Schiffsketten, welche bis vor kurzem durch Handschweißung hergestellt wurden, wodurch die Festigkeit der ganzen Kette von der Arbeitsausführung der Schweißstelle abhing, werden neuerdings von A. Borsig nach dem Patent von Masion auf maschinellem Wege ohne Querschweißung hergestellt.

Das Kettenglied wird aus einem Flacheisenstab durch Aufwickeln zu einem Ringe in weißwarmem Zustande und durch Verschweißen und Walzen auf einem Rundwalzwerk hergestellt (Fig. 17). Der Ring wird dann in einem Kalibergesenk unter einer hydraulischen Presse oval gepreßt und mit Steg versehen. Durch das so fertiggestellte Kettenglied wird dann ein zweiter, auf Schweißhitze gebrachter Flacheisenstab in gleicher Weise zu einem Ring aufgewickelt und geschweißt und in die ovale Form gepreßt. Die so hergestellten Borsig-Ketten weisen gegenüber den handgeschweißten Ketten eine wesentlich höhere Bruchbelastung und Dehnung auf. Für diese maschinell gewalzten Ketten bietet der Kenterschäkel besondere Bedeutung, als er die Verwendung von durchweg gleichen Kettengliedern und damit den Fortfall der mittelgroßen und großen Endschaken ermöglicht (Fig. 8). Auch bietet er den Vorteil, daß er keine vorspringenden Teile besitzt und sich daher den Kettennüssen der Spille vollkommen anpaßt, so daß ein Schlieren der Kette sowie Risse derselben beim Einhieven vermieden werden.


Literatur: Krause, Ueber Borsig-Ketten und Kenterschäkel, Jahrb. d. Schiffbautechn. Gesellschaft, Berlin 1911.

T. Schwarz.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3., Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 6., Fig. 7.
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Fig. 8.
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Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 411.
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