Kupferoxyde

[786] Kupferoxyde. Das eigentliche Kupferoxyd bildet ein schwarzes, in verdünnten Säuren leicht lösliches Pulver, das man durch oxydierendes Rösten von Kupfer selbst oder durch Zersetzung von Kupfernitrat erhalten kann. Wo roter oder schwarzer Kupferhammerschlag, ein beim Schmieden und Walzen von Kupfer entstehendes Produkt, leicht zu haben ist, befeuchtet man solches mit Salpetersäure, trocknet und glüht schwach.

Das Kupferoxyd dient zum Blaufärben von Glasflüssen, Emaillen u. dergl., in denen es sich in der Schmelzhitze leicht löst. Es ist auch ein bei der Analyse von Kohlenstoffverbindungen beliebtes Oxydationsmittel (Elementaranalyse). Sein Hydroxyd besitzt wenig technische Bedeutung.[786]Kupferoxydul Cu2O, rotes, beim Schmieden von Kupfergegenständen bei mäßiger Temperatur entstehendes Pulver, das man auch durch Reduktion von Kupferlösungen mittels Traubenzucker erhalten, aber schwierig ohne weitere Oxydation zu Kupferoxyd trocknen kann, findet ebenfalls in der Glasfärberei (s. Aventuringlas) Verwendung. – Beide Oxyde kommen auch in der Natur als Rot- und Schwarzkupfererz vor.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 786-787.
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