Lärchenterpentin

[470] Lärchenterpentin, natürlicher Terpentin der in Alpen und Karpathen, ferner in den Seealpen viel vorkommenden Lärche.

Die Gewinnung erfolgt, da das Harz sich im Innern des Stammes ansammelt, durch Anbohren und zeitweises Ablassen des Terpentins aus dem verschlossen gehaltenen Bohrloch. Lärchenterpentin ist klar oder auch trüb, fast farblos bis gelblich, mit außerordentlich seinem Geruch, sehr dickflüssig und dient in der Lackfabrikation als elastisch machendes Mittel wie auch ähnlich dem Kanadabalsam zur Befestigung mikroskopischer Präparate und in der Medizin. Reiner Lärchenterpentin ist in Alkohol vollständig löslich, während die als »venetianischer Terpentin« im Handel befindlichen Kunstprodukte nur trübe Lösungen ergeben, die sich beim Stehen in zwei oder mehrere Schichten scheiden. In der italienischen Provinz Venedig wird Lärchenterpentin nicht produziert – lediglich Südtirol und Savoyen liefern diesen Balsam.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 470.
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