Lunker [2]

[503] Lunker (vgl. Bd. 6, S. 266). – Nach dem Verfahren von Gathmann werden Kokillen verwendet, deren größerer Querschnitt oben liegt und deren Wände oben dünn und unten dick sind.

Durch die verschiedene Wanddicke der Kokillen wird erzielt, daß der Block sich unten und in der Mitte schneller als oben abkühlt. Infolgedessen kann der länger flüssig bleibende Kopf den in der Mitte des Blockes sich bildenden Hohlraum ausfüllen. Die Blöcke haben daher nur 10 bis 12% durch Lunker verdorbene Teile, während das übrige Stück vollkommen dicht und sehr arm an Seigerungen ist. Die Trennung zwischen Block und Kokille erfolgt mittels Formuntersätzen, die so ausgebildet sind, daß beim Aufsetzen der Kokille auf eine Platte der Block durch einen unten befindlichen Dorn aus der Form ein Stück herausgedrückt wird, worauf er mit einer Zange erfaßt werden kann. Sitzt die Form zu fest auf dem Block, so wird sie durch eine Hebelanordnung des Strippers gewaltsam nach unten gedrückt [1].


Literatur: [1] Stahl und Eisen, 13. November 1913.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 503.
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Lueger-1904: Lunker [1]