Metallfadenlampe

[406] Metallfadenlampe, neuere Konstruktion der elektrischen Glühlampe (s.d. Bd. 4, S. 576), bei welcher der bisher übliche Kohlefaden durch einen Faden aus schwer schmelzbarem Metall (Osmium, Tantal, Zirkon, Wolfram, Molybdän) ersetzt ist, um hierdurch eine bessere Oekonomie zu erzielen. (Vgl. Bd. 4, S. 578.) Nachdem seit Ende der 1890er Jahre die Osmiumlampe der Auergesellschaft und seit 1903 die Tantallampe der Firma Siemens & Halske mit einer Oekonomie von 1,5–1,7 Watt vielfache Verbreitung gefunden hatten, kamen im Laufe des Jahres 1907 eine Reihe weiterer Metallfadenlampen in den Handel, bei denen ein Leuchtfäden aus Zirkon, Wolfram oder Molybdän oder aus Mischungen dieser Metalle verwendet wird und die nur ca. 1 Watt für die Kerzenstärke verbrauchen, gegen 31/2 Watt bei der alten Kohlefadenlampe, was eine Stromersparnis von ca. 70% bedeutet. Der Spannungsbereich geht bereits bis zu 250 Volt; die Lebensdauer bis zu 1000 Brennstunden. Hierher gehören z.B. folgende Fabrikate: Osramlampe (Auergesellschaft, Berlin), Z-Lampe (Zirkon-Glühlampenwerk, Berlin), »Just«-Wolframlampe (Bayrische Glühlampenfabrik, Augsburg-Lechhausen), »Sirius«-Kolloidlampe (Pintsch, Berlin), ferner die Metallfadenlampen der Bergmann-Elektrizitätswerke, Berlin, und der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft, Berlin. Neuerdings hat man auch den Kohlefaden durch starkes Glühen (bis 3700° C.) widerstandsfähiger gegen hohe Temperaturen gemacht und Glühlampen mit solchen »metallisierten« Kohlefäden hergestellt, die nur 2,2 Watt pro Kerze verbrauchen bei 500 Stunden Lebensdauer.


Literatur: [1] Elektrotechnische Zeitschr., Berlin 1906. – [2] Ebend. 1907. – [3] Journal für Gasbeleuchtung, München 1906. – [4] Ebend. 1907. – [5] Hoppe, Annalen der Elektrotechnik, Leipzig 1906. – [6] Ebend. 1907.

Holzt.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 406.
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