Ofensau

[772] Ofensau (Eisensau, Ofenbär, Härtung, Ofenwolf), auf der Sohle, der Schmelzöfen gegen den Willen des Hüttenmannes sich bildende Eisenmassen.

Sie entstehen sowohl durch Reduktion von Eisenoxyd als auch durch Abscheidung von Eisen aus Schwefeleisen, sind gewöhnlich fast reines Eisen und mit andern Metallen der Beschickung legiert oder gemischt. Falls sich die Gewinnung ihres Metallgehaltes lohnt, werden die Säue zuweilen nach vorheriger Zerkleinerung hüttenmännisch verarbeitet. Die Zerkleinerung ist häufig mit großen technischen Schwierigkeiten verbunden und kostspielig. Meist begnügt man sich mit einer nur so weit gehenden Zerkleinerung, daß sie vom Orte ihrer Entstehung entfernt werden können, und vergräbt sie. Ein Verschmelzen auf Eisen ist in der Regel deshalb nicht ratsam, weil die schweren Stücke im Hochofen der übrigen Beschickung voreilen, ungekohlt und ungeschmolzen in den Herd gelangen, wo sie zur Bildung neuer Säue Anlaß geben.

Beckert.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 772.
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