Perillaöl

[500] Perillaöl, >vorzüglich trocknendes pflanzliches Oel aus den Samen von Perilla ocymoides in Japan, China und Indien, in den letzteren Jahren vor dem Kriege nach Europa gekommen und bereits in der Lackfabrikation praktisch mit guten Erfolgen verwendet. Färbung ist gelb, Geschmack und Geruch erinnern an Leinöl. Die Konstanten werden wie folgt angegeben:


Perillaöl

W.F. Fahrion bringt zum Ausdruck, daß Perillaöl vermöge seiner hohen Jodzahl – höher als irgendein anderes trocknendes Oel – schon ein größeres Trockenvermögen zuzuschreiben sei als dem Leinöl, daß aber das Zusammenlaufen auf Glasplatten (das durch einfaches Erhitzen sich beseitigen läßt) in der Verarbeitung Schwierigkeiten bietet. Die Trockenzeit des rohen Oeles wird mit 6 Tagen, in sehr dünnen Schichten mit 2–3 Tagen, allerdings ungleichmäßig angegeben. Perillaölfirnis, mit 5% harzsaurem Bleimangan hergestellt, trocknete in 41/2 Stunden, während in gleicher Weise bereiteter Leinölfirnis unter 6 Stunden nicht trocken wurde. Beim Erhitzen auf 270° C tritt, ähnlich wie bei Leinöl, eine Entfärbung zu blaßgelb ein, durch Bleicherde wird derartig vorbehandeltes Oel vollständig farblos. Wird Perillaöl in Zukunft in genügenden Mengen und zu angemessenen Preisen auf den Markt gebracht, so vermag es als Anstrichöl und in der Lackfabrikation mit Erfolg verwendet zu werden.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 500.
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