Photochromie

[112] Photochromie (Heliochromie, Photochromasie, Photochromographie), die direkte Photographie in natürlichen Farben (s.d.), ferner ein photomechanisches, von Orell Füßli & Co. in Zürich ausgearbeitetes Pressendruckverfahren, das sehr hübsche mehrfarbige Bilder, zumeist Landschafts- und Städteansichten, ergibt.

Diese auch Polychromie genannte Methode besteht darin, daß eine den zur Verwendung kommenden Farben entsprechende Anzahl lithographischer Steine gekörnt, mit lichtempfindlichem Asphalt (s. Asphaltphotographie) überschichtet und unter ein und demselben photographischen Halbtonnegativ belichtet und mit Terpentinöl entwickelt werden. Durch Veränderung des Kopiergrades (indem kürzer oder länger exponiert wird), ferner durch zumeist sehr ausgiebige Retusche mit Kreide, Schaber u.s.w. schafft man die verschiedenen Farbendruckteilplatten, die dann chromolithographisch nacheinander auf das Papier gedruckt werden (s. Lithographie). Vgl. Unger, A.W., Die Herstellung von Büchern, Illustrationen u.s.w., Halle a. S. 1906.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 112.
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