Polyederprojektion

[182] Polyederprojektion.

Die Abbildung der Ellipsoidoberfläche in einer Ebene ist ohne Verzerrung nicht möglich. Für die Herstellung von topographischen Karten zerlegt man die abzubildende Oberfläche des Erdellipsoids nach dem Gradnetze in einzelne Teile von solcher Größe, daß man eine handliche Form der Kartenblätter erhält (s. Gradabteilungskarte). Durch diese Einteilung entstehen sphäroidische Trapeze mit Meridian- und Parallelkreisbogen als Begrenzungslinien. Um die Verzerrung in engen Grenzen zu halten und sie dadurch unschädlich zu machen, kann man die sphäroidischen Trapeze durch ebene Trapeze abbilden, deren Seitenlängen den Längen der Meridian- und Parallelkreisbogen gleich sind. Aneinander gefügt würden die ebenen Trapeze ein Polyeder bilden. Das darzustellende Ellipsoid wird also durch ein Polyeder ersetzt; deshalb wird diese Art der Abbildung Polyederprojektion genannt. Sie ist bei den preußischen topographischen Karten angewendet worden; s.a. Kartenprojektion, Bd. 5, S. 390, sowie Topographie.

Hillmer.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 182.
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