Porphyrit

[190] Porphyrit, porphyrisches, d.h. in Grundmasse und Einsprenglinge gegliedertes, vortertiäres Gestein, welches wesentlich aus triklinem Feldspat (Plagioklas) und Augit, Hornblende oder Biotit besteht. Von Melaphyr durch Mangel an Olivin, von Orthophyr durch Mangel an Orthoklas, von Quarzporphyr durch Mangel an Quarz und Orthoklas unterschieden. Nach der Natur des augitischen Gemengteiles unterscheidet man Augitporphyr (Augitophyr) oder Augitporphyrit (Enstatit-, Bronzit-, Bastitporphyrit) Hornblende-, Glimmerporphyrit u.s.w.

Die Porphyrite sind außerordentlich häufige, meist erguß- oder lavaförmige Eruptivgesteine in den Schichten der Steinkohlenformation, des Rotliegenden und der Trias (Sachsen, Thüringen, Saar-Nahe-Gebiet u.s.w.). Ihre technische Verwendung ist auf Straßenbaumaterial, vorwiegend auf Kleinschlag, beschränkt. Zu Pflastersteinen eignen sich nur einsprenglingreiche Gesteine. Zu Hochbauten werden poröse Porphyrite höchstens für rauhes Mauerwerk gebraucht, da sie schwer zu bearbeiten sind. Als »Porfido rosso antico« wurde ein blutroter, weißgefleckter (Feldspat), schön politurfähiger Porphyrit von der Westküste des Roten Meeres am Djebel Dokhan im Altertum zu Luxusbauten und Denkmälern verwendet. »Porfido verde antico«, oder Verde antico schlechthin, ist ein olivengrüner Porphyrit mit eingesprengten weißen Feldspaten; er stammt aus dem Peloponnes (zwischen Lebetsova und Marathonisi) und wurde ebenfalls zu antiken Denkmälern benutzt.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 190.
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