Registriermethode

[383] Registriermethode nennt man in der Astronomie die Aufzeichnung eines gegebenen Momentes, z.B. den Antritt eines Sternes an die Fäden eines Durchgangsinstruments (s.d.) auf einen bestimmte Zeitmarken aufnehmenden fortlaufenden Papierstreifen oder die mit Papier umspannte oder leicht berußte Oberfläche eines Zylinders im Gegensatz zu der Zwischenschaltung solcher Momente in die durch das Ohr aufgenommenen Sekundenschläge einer Uhr. Die erstere Methode nennt man auch Auge und Hand-, die letztere Auge- und Ohrmethode.

Zur Anwendung der Registriermethode sind sogenannte Chronographen oder Registrierapparate notwendig. – Die durch die Registriermethode gewährte etwas größere Genauigkeit der Bestimmung z.B. des Durchganges eines Sternes durch einen bestimmten größten Kreis am Himmel beruht einmal darauf, daß der Beobachter in der gleichen Zeit mehr Momente, also z.B. mehr Fadenantritte mit Auge und Hand festlegen kann als mit Auge und Ohr, da das Zählen der Sekundenschläge und die Aufzeichnung der geschätzten Momente wegfällt und wird anderseits auch dadurch bedingt, daß der Beobachter nur auf die Bewegung des Sternes zu achten braucht und deshalb geistig weniger in Anspruch genommen wird. Die Auffassung der Einzelmomente zeigt keine erhebliche Genauigkeitsunterschiede. – Registriermethoden kommen außer in der Astronomie besonders noch bei physiologischen Arbeiten in Betracht. – Des weiteren muß hier aber auf den Artikel Zeitbestimmung verwiesen werden.

Ambronn.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 383.
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