Schneegrenze [1]

[687] Schneegrenze nennt man die Höhengrenze, oberhalb deren im Laufe des Jahres im Mittel mehr Schnee fällt, als durch die Wärmezufuhr geschmolzen werden kann.

Die Höhe der Schneegrenze richtet sich daher nach der Menge der Niederschläge, ihrer Verteilung über die Jahreszeiten und nach den Wärmemengen, die dem betreffenden Orte auf verschiedenen Wegen zugeführt werden. Im allgemeinen senkt sie sich nach den höheren Breiten zu gegen das Meeresniveau ab, ohne es indessen auf der nördlichen Halbkugel völlig zu erreichen. Auf der südlichen Hemisphäre drücken die sehr kalten Sommer trotz der milden Winter die Schneegrenze bis an die Meeresküste herab. In den Alpen liegt die Schneegrenze in 2400–2800 m Höhe und steigt von den Vorbergen gegen das Hauptmassiv etwas an. In Norwegen geht sie von 1900 bis 700 m herab und erreicht schließlich auf Franz-Josephs-Land 100–300 m Meereshöhe.


Literatur: [1] Hann, Handbuch der Klimatologie, 3. Aufl. 1908 u. f. – [2] H. Heß, Die Gletscher, S. 48 ff., Braunschweig 1904. Dort ist auch eine Karte der Schneegrenzen auf der Erde samt ihrer Meereshöhe zu finden.

R. Ambronn.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 687.
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