Schnitte

[768] Schnitte, Werkzeuge, um Bleche von bestimmten Formen, namentlich für Massenartikel, vorzuschneiden oder in Blechwaren aller Art beliebig geformte Oeffnungen (Durchbrüche) zur Verzierung u.s.w. anzubringen. Die Werkzeuge für letzteren Zweck bezeichnet man auch als bunte Schnitte.

Der Schnitt besteht aus der Matrize, dem Stempel (Patrize) und der Führung. Die Matrize, die immer aus bestem Stahl angefertigt werden muß, ist in der Regel ein viereckiges Stahlstück, das in der Mitte beliebig geformte Oeffnungen erhält, die nach unten weiter werden müssen. Dabei ist eine Matrize, auf der seines Messing-, Kupfer-, Silberblech geschnitten wird, bedeutend konischer auszuarbeiten als eine Matrize, auf der starke Bleche oder Eisen- und Stahlblech verarbeitet werden sollen, da sonst nicht allein die Haltbarkeit sehr gefährdet werden würde, sondern auch die Dauer der scharfen Schnittkante. Die Matrizen der kleinen Durchbruchschnitte, wie sie namentlich in der Lampen-, Beschläge- und Bijouteriewarenfabrikation benutzt werden, haben die Oeffnungen vielfach an einer Seite. Sie sind so eingerichtet, daß sie bequem in den Matrizenhalter (Frosch) mittels Klemmen oder Schrauben eingespannt werden können. Die Patrize (Stempel) wird entweder aus Stahl oder für besondere Zwecke aus Eisen bester Qualität angefertigt. Die Form des Schnittstempels muß genau den Oeffnungen der Matrize entsprechen. Die Führung muß eine getreue Kopie der Matrizenöffnungen sein und kann aus Stahl oder Eisen bestehen. Sie dient zur Führung des Schnittstempels in genau vertikaler Richtung sowie zum Abstreifen des Materials. – Vgl. Durchstoßmaschine und Blechbearbeitung.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 768.
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