Schwellenherstellung

[14] Schwellenherstellung, speziell Herstellung der flußeisernen Schwellen.

Die im Stahlwerk gegossenen, 1000 kg und darüber schweren Blöcke werden auf einem Blockwalzwerk vorgewalzt, hierauf in kürzere Blöcke vom mehrfachen (mindestens zehnfachen) Gewicht einer einzelnen Schwelle zerteilt und diese in einem Fertigwalzwerk (in der Regel Triowalzwerk) in einer größeren Anzahl von DurchgängenStichen«) zwischen den dem Schwellenprofil entsprechend kalibrierten (s. Kalibrieren) Walzen zu langen Stäben mit dem Querschnitt des Schwellenprofils ausgewalzt. Die Zerteilung dieser Stäbe geschieht durch Warmsägen (s. Sägen, Bd. 7, S. 550, Fig. 89; seltener verwendet wegen des Abfalls und des entgehenden, nachträglich von Hand wegzumeißelnden Grats) oder durch Scheren, (s.d., Bd. 7, S. 608, Fig. 24); sehr lange Walzstäbe werden, um die Arbeit zu beschleunigen, zunächst in der Mitte geteilt und jede Hälfte auf einer besonderen Schere bezw. Säge in die einzelnen Schwellen zerlegt, die hierauf in den in der Regel als dampfhydraulische (seltener als Spindelpressen) gebauten Schwellenpressen zwischen einem festliegenden Untergesenk und einem auf- und niedergehenden Obergesenk umgebogen (»gekappt«) und in genaue Form gepreßt werden. Nach dem Rückgang des Obergesenks wird die Schwelle durch mechanisch oder hydraulisch betätigte Auswerfer aus dem Untergesenk gehoben. – Neuere, sehr leistungsfähige, bis zu 7500 Schwellen in einer Arbeitsschicht liefernde Schwellenpressen sind mit der Schere vereinigt und vollziehen die Arbeiten des Einziehens des Walzstabs, des Abschneidens, Umkappens, Auswerfens und des Weitertransports bis auf die Bewegung der Steuerung durch den Maschinisten selbsttätig. – Die auf einem Warmlager abgekühlten Schwellen werden unter Exzenterpressen, besonders an den Auflagestellen der Schienen, genau gerichtet (s. Richten, Bd. 7, S. 423, Fig. 7) und hierauf unter Lochmaschinen (s. Lochen, Bd. 6, S. 178, Fig. 18) mit den für die Befestigung der Schienen notwendigen Löchern versehen.


Literatur: »Stahl und Eisen« 1908, S. 159.

A. Widmaier.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 14.
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