Spinell

[186] Spinell, Mineral, in der Hauptsache Aluminium-Magnesium-Oxyd, MgAl2O4 (71,95% Al2O3, 28,05% MgO).

Kristallisiert regulär, besonders in Oktaedern und Rhombendodekaedern. Farblos, oft gefärbt, rot in allen Tönen, blau, violett, blauschwarz, grün; glasglänzend, durchsichtig; muschelig brechend. Spröde; Härte 71/2–8; spez. Gew. 3,5–3,8. Wird beim Glühen farblos, beim Erkalten wieder rot, nicht aber grün. Sehr schwer schmelzbar; unlöslich in Säuren; mit sauerm schwefelsauerm Kali geschmolzen, wird er zerlegt. Man unterscheidet unter den verwandten Arten: Ceylonit, Pleonast (noch Eisenoxydul und Eisenoxyd enthaltend), schwarz, dunkelgrün durchscheinend. – Chlorospinell (mit Eisenoxyd), smaragdgrün durch Kupfer. – Zinkspinell (Zink-Aluminium-Oxyd), grünlichschwarz; spez. Gew. 4,33–4,35. – Hercynit (Eisenoxydul-Aluminium-Oxyd), dunkelgrün bis schwarz, undurchsichtig. – Rubinspinell (chemisch wie Spinell), hellrot mit Stich ins Blaue und Violette, dem Rubin ähnlich; die schönsten, blut- bis kochenilleroten Steine werden als »goutte de sang«, die rosenroten, etwas violetten als Rubis-Balais oder Balasrubin, die gelbroten, hyacinthroten und orangegelben als Rubicelle oder Essigspinell bezeichnet. Wegen ihrer schönen Färbung, großen Härte und schönen [186] Glanzes werden die farbigen Spinelle als Edelsteine in Brillantformen geschliffen; die dem Rubin in der Farbe am ähnlichsten sind auch die wertvollsten und mit Rubin beinahe gleichwertig; die grünen und blauen Spinelle sind minderwertiger, werden aber auch als Edelsteine benutzt. Vorkommen in Ober-Birma, Ceylon, Afghanistan, Australien, Brasilien u.s.w.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 186-187.
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