Vanadium [1]

[744] Vanadium (Vanadin) V, Atomgew. 51,2, ein hellgraues, silberglänzendes Pulver, dessen spez. Gew. 5,5 und dessen Schmelzpunkt 1680° ist.

Es verhält sich in chemischer Beziehung ähnlich wie Niob und Tantal; oxydiert sich langsam an der Luft, verglüht bei dem Erhitzen unter Bildung von Vanadinsäureanhydrid V2O5 dessen Hydrat Metavanadinsäure HVO3 bronzefarbige Kristalle liefert, die als Ersatz der echten Goldbronze als Farbe verwendet werden. Ammoniumvanadat wird als Oxydationsmittel bei der Darstellung von Anilinschwarz benutzt. Das Vanadin kommt im Mottramit (CuPb) (V2O10)5 + 2H2O und im Vanadinit ClPb5V3O12 vor sowie in einer Reihe andrer seltener Erze, ferner in allen Bohnerzen, in den Mansfelder Kupferschlacken, in der Thomasschlacke u.s.w. Durch Erhitzen mit Kalisalpeter wird Kaliumvanadat hergestellt, das als Baryum- oder Bleisalz gefällt und mit Schwefelsäure zersetzt wird. Die gelöste Vanadinsäure wird durch Ammoniak neutralisiert und durch Glühen des Ammoniumvanadats Vanadinsäureanhydrid V2O5 gewonnen. Wertvolles Zusatzmittel zu gewöhnlichem Stahl, Chrom- und Nickelstahl in Mengen von 0,1–1%.

Moye.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 744.
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