Verbrauchsregler [1]

[747] Verbrauchsregler in Gasanstalten. Die Verbrauchsregler, welche für einzelne Flammen, insbesondere für Straßenflammen, Verwendung finden, beruhen auf dem Prinzip, daß sich eine in einem Gehäuse befindliche bewegliche Zwischenwand bei steigendem Druck hebt[747] und durch einen Konus oder dergleichen die Gaszuführungsöffnung zum Brenner verkleinert, und umgekehrt. Bezeichnet p den auf, die Flächeneinheit bezogenen Druck unterhalb der Wand, p1 denjenigen oberhalb derselben, f deren Fläche und g deren Gewicht nebst Konus, so ist für den Gleichgewichtszustand: p fp1f = g, also pp1 = g : f. Da g und f konstante Größen, so ist auch die Druckdifferenz und mit dieser der Gasverbrauch konstant. Es sind zwei Hauptklassen zu unterscheiden: 1. Regulatoren, bei denen der Raum oberhalb der beweglichen Wand mit der atmosphärischen Luft in Verbindung steht, und das Gas aus dem Räume unterhalb dem Brenner zugeführt wird, und 2. solche, bei denen das Gas aus dem Räume unterhalb der beweglichen Wand in denjenigen oberhalb derselben tritt und aus diesem zum Brenner. Jede dieser Arten zerfällt in Unterabteilungen, je nachdem die bewegliche Wand 1. aus einer Membrane (Membranregulatoren), 2. aus einer in eine Flüssigkeit tauchende Glocke (Glockenregulatoren), und 3. aus einer Metallscheibe (Scheibenregulatoren) besteht. Da infolge eines Undichtwerdens der beweglichen Wand bei den Regulatoren der ersten Hauptabteilung leicht Gas entweichen kann, so sind diese fast ganz von denen der zweiten Art verdrängt. Membranregulatoren werden im Laufe der Zeit unzuverlässig, weil die Membrane vom Gase angegriffen oder auch so steif wird, daß das Funktionieren aufhört.

Als Haupttypen sind zu nennen bei der ersten Art der Membranregulator von Sugg-Friedleben (Fig. 1) und Girouds Rheometer (Fig. 2), der eine in Glyzerin schwimmende Glocke enthält. Zur zweiten Art gehören der Membranregulator von Elster (Fig. 3), bei dem die Justierung der Gasmenge durch die seitlich angebrachte Schraube a erfolgt; ferner der Regulator von Bablon (Fig. 4) mit einer Metallscheibe, die ein Röhrchen trägt, welches mit Schlitzen versehen ist, die durch eine verschiebbare, unten geschlossene Hülse d mehr oder weniger weit geöffnet werden können. Der Regulator von Lux (Fig. 5) hat eine Metallplatte von größerem Durchmesser, wodurch die Fehlergrenze weiter hinausgerückt, die Empfindlichkeit gesteigert wird; die Größe der durchgelassenen Gasmenge hängt ab von der Weite der beiden kleinen Oeffnungen f in der Scheibe. Vgl. a. die Kataloge der Berlin-Anhalter Maschinenbau-Aktiengesellschaft, von J. Pintsch-Berlin u.a.

G.F. Schaar.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 4., Fig. 5.
Fig. 4., Fig. 5.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 747-748.
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