Versatzung

[770] Versatzung (Anstirnen), Verbindung bei Verzapfungen von Streben oder Bügen, um den Druck statt nur auf Zapfenbreite auf die ganze Breite der Hölzer zu übertragen (Fig. 1).

Sie findet ihre Anwendung 1. bei Hängewerken, besonders am Fuße der Streben, wo der Balkenkopf entsprechend zu verstärken ist (s. Bd. 4, S. 736, Fig. 10 und 11); dabei muß dieser genügend lang sein, damit die von dem starken Schub der Strebe getroffenen Längsfasern der Abscherung (s.d.) widerstehen. Bei ganz flachen Streben ist dem stärkern Schub durch Anordnung einer doppelten Versatzung zu begegnen, wobei die zweite Versatzung tiefer als die erste herabgreifen muß (Bd. 4, S. 736, Fig. 9–11). Weitere Beispiele von Versatzungen zeigen ebenda Fig. 19, 21 und 22. Um einem Ineinanderpressen der Hölzer, da wo Hirnholz auf Hirnholz trifft, vorzubeugen, sind an den Stirnflächen Zinkstreifen einzulegen; 2. als Mauerversatzung bei Sprengwerken (s.d.), wobei man einfache (Fig. 2) und doppelte (Fig. 3) unterscheidet.

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 770.
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