311. Von Heiden und einem Schatz.

[215] Unter der Weissen Nossen ob dem Butzen gegenüber Amsteg, nämlich im Breiten Wald in der Nähe des Schmidigberges1, soll ein Schatz vergraben sein. Einst zogen Heiden da vorbei und man sagte ihnen von diesem Schatze. Da nahm einer von ihnen ein Gutterli hervor, hielt es vor sich in die Höhe und schaute gegen den Breiten Wald hinauf. Unten war etwas am Gutterli befestigt, ich weiss nicht was, und daran klopfte er dreimal, aber es rührte sich nicht. Jetzt sagten die Heiden: »Da isch nyd ummä!«


Ambros Zurfluh, 70 J. alt.


Fußnoten

1 Gehörte im 15. Jahrh. dem Landammann Heinrich Dietlin.

Quelle:
Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945, S. 215-216.
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