Äquinoktĭum

[648] Äquinoktĭum (lat., »Nachtgleiche«), der Zeit punkt, in dem der Mittelpunkt der Sonne bei ihrem scheinbaren Umlauf um die Erde in den Äquator tritt. An diesem Tage bildet der Äquator den Tagbogen der Sonne, der ebenso wie der dazu gehörige Nachtbogen 180° beträgt; es ist daher an diesem Tage die Sonne überall 12 Stunden sichtbar und 12 Stunden unsichtbar, Tag und Nacht sind von gleicher Länge. Es gibt aber zwei Äquinoktien, weil der Himmelsäquator von der Ekliptik zweimal durchschnitten wird: 21. März (Frühlingsäquinoktium) u. 23. Sept. (Herbstäquinoktium).[648] Die Punkte des Himmelsäquators, in denen dies geschieht, heißen die Äquinoktialpunkte (Frühlingspunkt und Herbstpunkt). Von dem erstern aus wird die gerade Aufsteigung (Rektaszension) und die Länge gezählt. Beide Äquinoktialpunkte sind einer fortdauernden langsamen Bewegung von O. nach W. unterworfen; vgl. Präzession.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 648-649.
Lizenz:
Faksimiles:
648 | 649
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika