Aaskäfer

[10] Aaskäfer (Silphidae Leach), Familie der Käfer mit meist elfgliederigen, keulenförmigen Fühlern und den Hinterleib meist ganz bedeckenden, selten abgestutzten Flügeldecken. Die ca. 300 Arten finden sich vorzugsweise in der gemäßigten Zone, einige augenlose in Höhlen (Leptoderus). Sie laufen sehr schnell, fliegen gern und geben in Gefahr eine stinkende Flüssigkeit aus dem After. Sie leben von Aas oder legen doch darin ihre Eier ab; auch suchen sie faulende Vegetabilien, besonders Pilze, auf; einige verzehren auch lebende Schnecken und Insekten oder legen ihre Eier darin ab. Die Larven sind länglich oder oval, meist abgeflacht, mit einem als Nachschieber vorstülpbaren After. Der A. (Silpha atrata Leach, s. Tafel »Landwirtschaftliche Schädlinge I«), 11 mm lang, schwarz, mit drei erhabenen Längslinien auf den punktierten Flügeldecken, legt seine Eier unter moderndes Laub oder in die Erde; die glänzend schwarze, unten weiße Larve frißt, wie die von S. opaca L., junge Runkelrübenpflanzen und richtet bisweilen großen Schaden an. Sie verpuppt sich tief in der Erde. Der Totengräber (Necrophorus vespillo L.), 17,5 mm lang, mit fast kreisrundem, goldgelb behaartem Thorax und zwei orangefarbenen Binden auf den abgestutzten, schwarzen Flügeldecken, begräbt Aas, indem er die Erde unter demselben fortschafft. In das begrabene Aas legt das Weibchen seine Eier. Die Larve nährt sich wie der Käfer von verwesenden tierischen Substanzen und verpuppt sich unter der Erde.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 10.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: