Agŭas Caliéntes

[182] Agŭas Caliéntes, südmexikan. Binnenstaat, erst 1853 aus Teilen von Zacatecas gebildet, zwischen 21°34´ und 22°20´ nördl. Br., von den Staaten Zacatecas, San Luis Potosi, Jalisco und Guanajuato umschlossen, hat 7692 qkm und (1900) 101,910 Einw. (50,478 männliche und 51,432 weibliche). Als Teil des mexikanischen Hochlandes ist er in der Hauptsache Hochebene (etwa 1600 m ü. M.); besonders im NO. erheben sich aber wild zerklüftete Gebirgsketten (Sierra de Laurel 3091 m, Sierra de Pinal), Abzweigungen der östlichen Sierra Madre. Der fruchtbare Boden trägt viel Weizen, Mais und Hülsenfrüchte, in den heißen westlichen Tälern auch Zuckerrohr. Der Bergbau ist im Rückgange (1899 nur mit 762 Arbeitern). Die gleichnamige Hauptstadt (1900 m ü. M.) ist Knotenpunkt von vier Bahnen, hat 11 öffentliche Plätze, 13 Kirchen u. Kapellen und (1900) 30,052 Einw., die Baumwollweberei und Gartenbau treiben. Von der ehemaligen Blüte der Stadt zeugen das schöne Munizipalgebäude, das Gefängnis, die Markthallen etc. Die nach ihren warmen Quellen (bis 40°, die bedeutendste Baño la Contera 37,5°) benannte Stadt hält zu Weihnachten eine große Messe.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 182.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika