Alamanni

[251] Alamanni, Luigi, ital. Dichter, geb. 28. Okt. 1495 in Florenz, gest. 18. April 1556 in Amboise, Sprößling einer angesehenen Familie, floh nach Entdeckung der Verschwörung gegen den Kardinal Giuliano dei Medici, in die er verwickelt war, über Venedig nach Frankreich (1522). Als Florenz 1527 seine Freiheit wiedergewonnen hatte, kehrte er dahin zurück. Nach dem Sturz der Republik (1530) begab er sich abermals nach Paris. Hier schrieb er die meisten seiner Werke, und seine allseitige Bildung und Gewandtheit erwarben ihm das Vertrauen und die Unterstützung Franz' I. und Heinrichs II. Alamannis Ruhm als Dichter beruht vorzugsweise auf seinem didaktischen Gedicht über den Landbau: »La coltivazione« (Par. 1546 u. ö.), eine der vorzüglichsten Nachahmungen der »Georgica« Vergils in der italienischen Literatur. Seine epischen Gedichte: »Girone il Cortese« (Par. 1548) und »L'Avarchide« (Flor. 1570), eine frostige Nachahmung der »Ilias«, sind gegenwärtig so aut wie vergessen. Seine kleinern Gedichte (»Opere toscane«, Lyon 1532, 2 Bde.) gehören zu den bessern ihrer Zeit. Eine Sammlung der »Versi e prose di Luigi A.« mit Biographie gab P. Raffaelli heraus (Flor. 1359, 2 Bde.); vgl. ferner: G. Naro, Luigi A. e la coltivazione (Syrakus 1897); C. Corso, Un decennio di patriottismo di Luigi A. (Palermo 1893).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 251.
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