Almadén

[353] Almadén, 1) Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Ciudad Real, liegt unfern der Eisenbahn Ciudad Real-Badajoz in den nördlichen Ausläufern der Sierra Morena, hat eine Steigerschule und (1897) 7413 Einw. Ihre Bedeutung verdankt die Stadt den welt berühmten Quecksilberbergwerken, die sich in der Umgebung von A. und dem benachbarten Almadenejos befinden. Die gegenwärtigen Minen (zwölf an der Zahl) datieren aus dem 17. Jahrh., bilden fünf Stockwerke, deren unterstes eine Tiefe von 357 m erreicht, und bauen auf einen fast senkrechten, nach unten zu immer breiter werdenden Zinnobergang, der zahlreiche Nester gediegenen Quecksilbers umschließt. Das unreine Erz enthält 6,64–7,21 Proz. Quecksilber. Almadens Gruben waren schon in den ältesten Zeiten bekannt. Sie sind Eigentum der Krone, waren aber zu verschiedenen Zeiten verpachtet, so 1525–1645 an die Augsburger Fugger und 1836–63 an die Rothschild. Die Berg- und Hüttenwerke von A. beschäftigen durchschnittlich 4000 Bergleute und ergaben 1900: 1056 metr. Ton. reines Quecksilber. Der Hauptausfuhrort des Quecksilbers ist Cordoba. – 2) Quecksilberminendistrikt in Kalifornien, s. New Almaden.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 353.
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