Angilbert

[519] Angilbert, Gelehrter und Dichter, geb. um 740, gest. 18. Febr. 814, ward am fränkischen Hof erzogen, begleitete 782 Karls d. Gr. Sohn Pippin als primicerius palatii nach Italien. ward darauf wiederholt zu Gesandtschaften verwendet und 790 zum Abt von Centula (St.-Riquier) in der Picardie ernannt, lebte aber nach wie vor meist am Hofe Karls, dessen Tochter Berta ihm als seine Geliebte zwei Söhne, Harnid und Nithard (s. d.), gebar. Vermutlich hat dies Verhältnis den Anlaß zu der Sage von Eginhard und Emma (s. Einhard) gegeben. Von seinen lateinischen Gedichten sind mehrere lyrische erhalten; auch das Bruchstück eines Epos über Karl (536 Verse, in Mignes »Patrologia«, Bd. 99) wird ihm zugeschrieben.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 519.
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