Antinōri

[582] Antinōri, Orazio, Marchese, Zoolog, geb. 28. Okt. 1811 in Perugia, gest. 26. Aug. 1882 zu Lett Maresia in Schoa, studierte Naturwissenschaften in [582] Perugia und Rom, beteiligte sich seit 1845 lebhaft an politischen Bestrebungen und kämpfte 1848 bei Velletri gegen die Neapolitaner und bei der Verteidigung Roms. Nach Einzug der französischen Truppen ging er nach Athen und nach Smyrna, das er zum Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Ausflüge machte. 1854 begleitete A. die Fürstin Belgiojoso nach Syrien und durchwanderte ganz Kleinasien. 1860–61 bereiste er mit Poggia die obern Nilländer. Für eine ornithologische Sammlung (in Turin) lieferte er einen vortrefflichen Katalog (Mail. 1864). Nach der Eröffnung des Suezkanals schloß er sich der Expedition Sapetos und Beccaris nach Abessinien an, wo er reiche zoologische Ernte hielt. Nach der Heimkehr wurde A. zum Sekretär der Italienischen Geographischen Gesellschaft (in Rom) ernannt. 1874 ging er zur Erforschung der Schotts nach Tunis, und 1876 führte er eine Expedition nach Zentralafrika, auf der er die italienische Station Lett Maresia gründete. Vgl. G. Antinori, Il marchese Orazio A. (Perugia 1883).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 582-583.
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