Aristobūlos [2]

[761] Aristobūlos, 1) Juda A. I., Fürst von Judäa, Sohn des makkabäischen Fürsten Johannes Hyrkanos (105–104), nahm den Königstitel an, verdrängte Mutter und Brüder, erweiterte durch Unterwerfung der Ituräer sein Reich nach Nordosten und starb, nachdem sein Bruder Antigonos durch Meuchelmord gefallen war. – Ihm folgte sein ältester Bruder, Alexander Jannai (s. d., Bd. 1, S. 301).

2) A. II., Neffe des vorigen, zweiter Sohn Alexander Jannais, 69–40 v. Chr., erzwang während der Krankheit seiner Mutter Salome Alexandra die [761] Regierung, die er 63 dem ältern Bruder Hyrkan II., dem Pompejus zu Hilfe gekommen war, wieder abtreten mußte. Mit seinen Söhnen Alexander und Antigonos und zwei Töchtern nach Rom geführt, entfloh er und suchte vergeblich die Krone wieder zu erringen. Cäsar gab A. 49 zwei Legionen zur Wiedereroberung Judäas, die jedoch sein in Italien plötzlich erfolgter Tod vereitelte. – Den Namen A. führen noch mehrere Sprossen der hasmonäischen und herodäischen Dynastie.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 761-762.
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