Artemidōros

[823] Artemidōros, 1) griech. Geograph aus Ephesos, um 100 v. Chr., bereiste die Küstenländer des Mittelmeers und eines Teils des Atlantischen Ozeans und berichtete darüber in einem von Strabon u.a. vielbenutzten Werke von elf Büchern (wahrscheinlich »Geographumena« betitelt), wovon nur Bruchstücke und ein dürftiger Auszug (in Müllers »Geographi graeci minores«, Par. 1837) erhalten sind.

2) A. (genannt der Daldianer, nach der lydischen Stadt Daldis, dem Geburtsort seiner Mutter) aus Ephesos, im 2. Jahrh. n. Chr., verfaßte »Oneirokritika« (Traumdeutungen) in fünf Büchern, eine Theorie der Traumdeutung nebst praktischer Anwendung an Beispielen und einer Sammlung von erfüllten Träumen, kulturgeschichtlich von Wert (hrsg. von Hercher, Leipz. 1864; Übersetzung von Krauß, Stuttg. 1881).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 823.
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