Bamian

[320] Bamian, Ort im nördlichen Afghanistan, unter 34°50´ nördl. Br. und 67°54´ östl. L., 2587 m ü. M., 87 km von Kabul, in fruchtbarem Tal, nördlich von den hier zusammenstoßenden Gebirgsrücken des Hindukusch und Kuh-i-Baba, zwischen ihnen die sechs Pässe von B., von denen nur der beiderseits von bis 1000 m hohen Steilwänden eingefaßte Hadschikak (14 km lang, 2 km breit, 3715 m hoch) für schweres Fuhrwerk und Artillerie brauchbar ist. Alexander d. Gr., Dschengis-Chan, Timur sollen über ihn gezogen sein. Merkwürdig sind die buddhistischen Denkmäler, die sich an den fast senkrechten Talwänden beiderseits, auf der nördlichen Seite in ununterbrochener Reihe von etwa 11 km Länge, finden, darunter zwei in Stein ausgehauene Buddhastandbilder, 32–48 m hoch. Das ganze Tal ist erfüllt mit Ruinen von Grabmälern, Moscheen und andern Bauten der von Dschengis-Chan 1221 zerstörten Stadt Ghulghuleh. Etwa 14 km östlich befinden sich die hoch umwallten, trefflich erhaltenen Ruinen der nach einem fabelhaften Perserkönig benannten Zohakfestung. Gold und Lasurstein hat man bei Fuladat gefunden; außerdem Kupfer, Zinn, Antimon und Schwefelquellen. Vgl. Julien, Voyages des pélerins bouddhistes, Bd. 2 (Par. 1857).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 320.
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