Bandschermassing

[326] Bandschermassing (Bandjermassin), ehemaliger Staat im östlichen Teil von Südborneo (s. Karte »Hinterindien«), umfaßte 15,400 qkm mit der Hauptstadt Martapura. Zuerst indischer Vasallenstaat, wurde B. Ende des 15. Jahrh. selbständig, seit dem 17. Jahrh. unter mohammedanischen Sultanen. Die Niederländer gründeten im 17. Jahrh. vorübergehende Niederlassungen, knüpften 1733 von neuem Handelsverbindungen mit B. an und gewannen immer größern Einfluß, bis 1787 der Sultan Batu sich zu ihrem Vasallen erklärte und einen Teil seines Reiches an sie abtrat, worauf sie 1857 nach des letzten Sultans Tod das ganze Reich in Besitz nahmen. Die jetzige Residentschaft B. hatte 1895: 53,541 Einw. – Die Stadt B., links am Barilo, 38 km von dessen Mündung in die Bai von B., ist die Hauptstadt der Süd- und Ostabteilung von Borneo, hat auf Pfählen ruhende Häuser, zwei Forts, ist Sitz des Residenten u. Militärkommandanten und hat (1895) 45,082 Einw. (darunter 200 Europäer, 1600 Chinesen und 300 Araber). Der Handel, fast ausschließlich in Händen der Chinesen und Araber, führt Steinkohlen, Diamanten. Goldstaub, Rotang, Bauholz, Wachs, Guttapercha. Arzneistoffe aus und empfängt Salz, Baumwollenstoffe, Eisengeräte, Glasgeschirr, Luxusgegenstände.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 326.
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