Baptisterĭum

[358] Baptisterĭum (griech. Baptisterion, »Taufhaus«), der Teil der antiken Bäder, wo man warm badete; dann ein zu einer Kirche gehöriges, zur Vollziehung des Taufaktes bestimmtes Gebäude. Die Baptisterien waren rund, sechs- oder achteckig oder in Kreuzform gebaut. Das Innere enthielt ein großes Bassin (colymbethra, piscina, fons). Da die Taufe ursprünglich nur in der Hauptkirche vollzogen wurde, hatte nur diese ein B.; später wurden diese Anbauten auch bei andern Kirchen eingeführt. Noch später wurde bei gänzlichem Aufhören des Untertauchens der Taufakt in die Kirche selbst verlegt und am Taufstein, der an die Stelle jenes Bassins trat, vorgenommen. Dagegen haben die griechische und russische Kirche mit der Sitte des Untertauchens das B. beibehalten. Baptisterien van künstlerischer Bedeutung findet man in Rom (San Giovanni in Fonte), Parma, Pisa, Ravenna, Florenz etc.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 358.
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