Barbella

[368] Barbella, Costantino, ital. Bildhauer, geb. 1. Jan. 1852 zu Chieti in den Abruzzen, bildete sich auf eigne Hand, indem er malerische Volkstypen seines Heimatlandes nach der Natur in Ton modellierte. Diese kleinen Terrakotten fanden durch ihre Lebenswahrheit und ihren Humor solchen Beifall, daß ihm die Ausführung einiger Statuen für das Theater in Chieti übertragen wurde. In weitern Kreisen wurde er zuerst auf der Neapeler Ausstellung von 1877 durch die Terrakottagruppe: das Liebeslied (s. Tafel »Bildhauerkunst XVIII«, Fig. 3) bekannt. Die Vorzüge eines gefunden Realismus sind auch allen spätern Schöpfungen Barbellas geblieben, von denen das Geständnis, der Kuß, die Liebesgeschichte, die Sänger, der April, der Abmarsch des Rekruten und die Rückkehr des Soldaten in Terrakotta- und Bronzenachbildungen große Verbreitung in Europa und Amerika gefunden haben. B. lebt in Castellammare Adriatico.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 368.
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