Besonnenheit

[756] Besonnenheit (Besinnung), derjenige Geistes- und Gemütszustand, in dem wir »bei Sinnen«, d. h. des richtigen Urteilens (über uns selbst und andres) und, soweit das Wollen von unsrer Einsicht abhängt, des richtigen Wollens fähig sind. Jeder Umstand, der uns »der Sinne beraubt«, gänzliche oder teilweise Bewußtlosigkeit unsrer selbst und der Außenwelt (durch Schlaf, Ohnmacht, aber auch durch heftige Gemütsbewegung, Affekt, Selbstverblendung u. dgl.) erzeugt, schließt die B. aus (Besinnungslosigkeit), das Überwiegen der sinnlichen Willensantriebe über die vernünftigen schränkt sie ein (Unbesonnenheit).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1905, S. 756.
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